Überall schrillten die Handys und heulten die Sirenen: Der Freistaat Sachsen hat sich heute zusammen mit den anderen Bundesländern und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am dritten bundesweiten Warntag beteiligt. Dabei wurden erneut die Warnsysteme für den Krisen- und Katastrophenfall erprobt: das Fernsehen, Radio, Sirenen, Warn-Apps wie „NINA“ oder der Cell Broadcast für das Smartphone.

Gegen 11:00 Uhr wurde eine Probewarnung versendet, um 11:45 Uhr erfolgte mit Ausnahme des Cell Broadcast auf allen Kanälen eine Entwarnung. In Sachsen verlief der Probealarm ohne größere Störungen. Von den derzeit rund 3.200 installierten Sirenen haben über 90 Prozent den Alarm ausgelöst, teilten Landkreise und kreisfreie Städte dem Sächsischen Staatsministerium des Innern mit.

Innenminister Armin Schuster: „Sicherheit und Schutz haben oberste Priorität in Sachsen. Die heutige bundesweite Warnübung war in unseren zehn Landkreisen und drei kreisfreien Städten ein großer Erfolg. Egal ob Lautsprecher, Sirenen, Warn-Apps, Infotafeln oder der Cell Broadcast auf dem Handy: Alle Warnkanäle funktionierten einwandfrei und erreichten mit ihren Botschaften die Bevölkerung.

Die neuen Investitionen in unsere Infrastruktur und zusätzliche Sirenen haben sich ausgezahlt, deshalb werden wir diesen Kurs fortsetzen. Wir sammeln nun Feedback aus allen Regionen und werten das gemeinsam mit den Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger aus. Wir bitten deshalb auch um Ihre Teilnahme an der Umfrage, um so den Warntag von Jahr zu Jahr noch effektiver zu machen und die Sicherheit in Sachsen kontinuierlich zu verbessern.“

Die Sächsinnen und Sachsen können dem BBK ab sofort ihre Erfahrungen zum heutigen Warntag auf https://www.warntag-umfrage.de mitteilen. Die Erhebung läuft bis zum 21. September 2023. Die Ergebnisse der Umfrage werden anschließend wissenschaftlich ausgewertet und fließen in die weitere Optimierung der Warnsysteme ein.

Hintergrundinformationen

Die Idee zu einem bundesweiten Warntag entstand 2017. Der erste Warntag fand am 10. September 2020 statt, der zweite am 8. Dezember 2022. Ab 2023 soll die bundesweite Probe wieder planmäßig einmal pro Jahr am zweiten Donnerstag im September stattfinden. Der bundesweite Warntag soll die Funktion und den Ablauf einer amtlichen Warnung vor besonderen Gefahren für die Bevölkerung nachvollziehbar machen. Der nächste bundesweite Warntag findet am 12. September 2024 statt.

Auf Grundlage der Erkenntnisse aus den vorangegangen Warntagen werden bereits zahlreiche Modernisierungen an den Warnsystemen in Sachsen durchgeführt. Die Bundesregierung hat 2021 für den Ausbau der Sireneninfrastruktur sowie die Auslösung über MoWaS ein Förderprogramm in Höhe von insgesamt 86 Millionen Euro beschlossen.

Sachsen hat aus dem Sonderförderprogramm Sirenen rd. 4,3 Mio. € erhalten und konnte damit insgesamt 521 Maßnahmen zur Errichtung und Modernisierung von Sirenen bewilligen. Darunter 139 Mast- und 154 Dachsirenen sowie die Anschaffung/Installation von 228 Sirenensteuerempfängern. Zudem hat die sächsische Staatsregierung für den Doppelhaushalt 2023/2024 ein 3,2 Millionen Euro schweres Landesprogramm aufgelegt.

Damit könnten – ohne Berücksichtigung von Preissteigerungen und bei gleichbleibenden Fördervoraussetzungen – insgesamt entweder 293 Dachsirenen oder 183 Mastsirenen oder 3180 Ansteuerungsgeräte gefördert werden. Anträge werden noch bis Ende September 2023 entgegengenommen.

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