Illegale Graffitis an Häuserwänden in der Innenstadt von Limbach-Oberfrohna sind nicht nur ein sichtbares Ärgernis, sondern ihre Entfernung verursacht auch Kosten. Durch Hinweise aufmerksamer Bürger konnte die Polizei immer wieder Aufklärungserfolge erzielen und die Identitäten der Täter feststellen.
Solche Beispiele zeigen, wie wichtig die Zusammenarbeit von Behörden, Bürgern und der Polizei für die Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit in einer Kommune ist. Die Landespräventionsstrategie „Allianz Sichere Sächsische Kommunen“ („ASSKomm“) zielt darauf ab, diese Rückkoppelung und das gesellschaftliche Miteinander im gesamten Freistaat zu stärken.
Vor diesem Hintergrund haben gestern im Beisein des Staatssekretärs des Innern Dr. Frank Pfeil, der Oberbürgermeister von Limbach-Oberfrohna Gerd Härtig, der Leiter des Führungsstabs der Polizeidirektion Zwickau Daniel Mende und die stellvertretende Geschäftsführerin des Landespräventionsrats Anja Herold-Beckmann eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Limbach-Oberfrohna ist damit die 54. Kommune in Sachsen, die dem Präventionsnetzwerk „ASSKomm“ beigetreten ist.
Staatssekretär Dr. Frank Pfeil: „Über die Strukturen von „ASSKomm“ und die Zusammenarbeit von Behörden und Bürgern sowie der Polizei vor Ort wollen wir die Sicherheit in Limbach-Oberfrohna stärken. Dabei werden bürgerschaftliches Engagement und auch Jugendarbeit gezielt unterstützt. Das geplante Vorhaben zur Gestaltung von Bushäuschen und Wänden im Stadtgebiet unter Anleitung eines Graffiti-Künstlers ist eine tolle Idee. Hier können junge Menschen zeigen, welche Kreativität in ihnen steckt, ohne dabei fremdes Eigentum zu beschädigen. Ich bedanke mich für das Engagement von Oberbürgermeister Gerd Härtig und seines Beigeordneten Robert Volkmann, die das Thema Prävention zur Chefsache erklärt haben“.
Oberbürgermeister Gerd Härtig ergänzt: „Eine gute Zusammenarbeit mit der Landespolizei und dem Landespräventionsrat ist uns sehr wichtig. Daher freue ich mich, dass diese – wie in der Vergangenheit bereits geschehen – nicht nur gelebt, sondern mit der Kooperationsvereinbarung nun auch offiziell besiegelt wird. Der in letzter Zeit vorgekommene Vandalismus im Stadtgebiet hat erneut gezeigt, dass neben dem bürgerschaftlichen Engagement auch der enge Schulterschluss mit der Polizei von elementarer Bedeutung ist.“
Polizeirätin Maika Nitzsche vom zuständigen Polizeirevier Glauchau kommentiert: „Zur Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit ist Prävention unabdingbar. „ASSKomm“ hat in diesem Zusammenhang eine große Bedeutung. Wir vom Polizeirevier Glauchau arbeiten seit Jahren sehr eng mit der Stadt zusammen. Insbesondere mit den örtlich zuständigen Bürgerpolizisten besteht ein regelmäßiger Austausch auch zu präventiven Themen. Damit sind wir als Polizeirevier neben den kommunalen Stellen und den Bürgerinnen und Bürgern ein Akteur im Sinne der Kriminalprävention. Gemeinsam verfolgen wir alle das Ziel, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu erhöhen.“
Hintergrundinformationen zu „ASSKomm“
Die Große Kreisstadt Limbach-Oberfrohna ist die sechste Kommune im Landkreis Zwickau, die sich dem „ASSKomm“-Netzwerk anschließt. Konkretes Ziel der heute unterzeichneten Kooperationsvereinbarung ist es, vor Ort eine Koordinierungsstelle für den Kommunalen Präventionsrat (KPR) einzurichten. Zudem soll die hiesige Präventionsarbeit auf Grundlage von Ergebnissen einer örtlichen Situationsanalyse neu ausgerichtet werden.
Die Stadt Limbach-Oberfrohna ist schon jetzt in der Präventionsarbeit sehr aktiv. Die seit 2014 im Bundesförderprogramm „Demokratie leben“ aktive Partnerschaft für Demokratie war auch im Förderjahr 2023 fleißig: Gemeinsam mit 18 Vereinen aus dem Stadtgebiet konnten bereits 29 Maßnahmen umgesetzt werden.
Immer mehr Städte und Gemeinden im Freistaat setzen auf kommunale Prävention. Unter dem Dach der Anfang 2019 gegründeten Allianz hat der Landespräventionsrat Sachsen bereits 143 Kommunen zu Fragen von Prävention und Sicherheit beraten, wovon 65 eng mit „ASSKomm“ zusammenarbeiten. Für die Umsetzung der Strategien auf lokaler Ebene stellt der Freistaat Sachsen im Jahr 2023 Fördermittel in Höhe von 1,1 Millionen Euro bereit. Handlungsfelder, die frühzeitig bearbeitet werden sollen, sind beispielsweise Sachbeschädigungen durch Graffiti, Vermüllung im öffentlichen Raum, Gewalt, Extremismus oder Drogenmissbrauch.
An „ASSKomm“ beteiligen sich Kommunen von unterschiedlichster Größe. Von der kleinsten Landgemeinde bis hin zu Großstädten wie Leipzig und Chemnitz. „ASSKomm“ bietet Sicherheitsanalysen sowie Coaching und unterstützt auch Aus- und Fortbildung – u. a. das Programm „Beccaria – Fachkraft für Kriminalprävention“ oder das bundesweit einmalige Studium Präventionsmanagement (B.A./M.A. berufsbegleitend).
Weitere Informationen sind unter www.asskomm.de abrufbar.
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