Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Elternverbänden und Fachverbänden ruft für den 23.09.2023 zu einem bundesweiten Protesttag auf. Der Aufruf richtet sich an Eltern, Beschäftigte in Kindertagesstätten und an alle, denen die Bildung der Kinder am Herzen liegt.

Die Bundesrepublik befinde sich in einer der schwersten Bildungskrisen. Einem Mangel an Lehrer*innen und Erzieher*innen stehen ein veraltetes und unterfinanziertes Bildungssystem gegenüber. Es fehle darüber hinaus an tausenden Kindertagesplätzen und an einem Betreuungsschlüssel, der das Arbeitsumfeld für die Beschäftigten erleichtert.

Das Forderungspaket umfasst neben einem „Sondervermögen Bildung“ eine Ausbildungsoffensive für Lehrer*innen und Erzieher*innen sowie einen Bildungsgipfel, der klare und verbindliche Vereinbarungen festschreibt.

„Kinder haben das Recht auf Bildung, auf Spiel und Freizeit – dafür brauchen wir endlich mehr Pädagoginnen und Pädagogen, die dieser Aufgabe gerecht werden können. Wir haben jetzt schon einen großen Mangel, sowohl in Sachsen als auch bundesweit. In den kommenden Jahren wird sich der Zustand noch verstärken, wenn die Politiker nicht endlich handeln und dafür Sorge tragen, dass diese Berufe die Aufwertung bekommen, die sie benötigen. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden, die mehr Menschen dazu motivieren, diesen Beruf auszuüben und Kolleg*innen, welche den Beruf verlassen haben, wieder zurück zu gewinnen“, sagt die Leipziger Kita-Erzieherin Juliane Fiebig.

Till Walther, Erzieher in einem Hort, ergänzt: „Wir brauchen eine Ausbildungsoffensive für eine nachhaltige Zukunft. Dazu lasst uns unsere Kräfte bündeln. Denn das System bricht jetzt gerade zusammen. Wenn jetzt nicht in Personal investiert wird, wird es düster. Hoher Krankenstand, frustrierte Eltern und Erzieher*innen und die Vernachlässigung der Potenziale und der Bildung unserer Kinder werden uns sehr teuer zu stehen kommen“. Das sei ein gesamtgesellschaftliches Problem.

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