Die unter Denkmalschutz stehende Stützwand in der Riedelstraße soll in Teilen neu gebaut beziehungsweise instandgesetzt und der anliegende Straßenabschnitt grundhaft ausgebaut werden. Den entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss über insgesamt 4,6 Millionen Euro hat die Stadtspitze jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht, der Stadtrat entscheidet abschließend darüber.
Die etwa 128 Meter lange Wand fängt den Geländesprung zwischen Riedelstraße und dem Lene-Voigt-Park ab und wurde bereits im Jahr 1915 erbaut. Sie ist zwischen 1,50 und 5,35 Meter hoch, allerdings stark geschädigt und nicht mehr verkehrssicher. Bereits 2016 wurde daher die ursprünglich vorhandene Betonbrüstung zurückgebaut und durch einen Bauzaun ersetzt, um das Bauwerk zu entlasten. Bis zu sechs Zentimeter breite Risse durchziehen die Wand, Feuchtigkeit tritt aus.
Diese Stützmauer wird nun auf einer Länge von etwa 81 Metern durch L-förmige Betonelemente ersetzt. Die Gestaltung dieses Ersatzneubaus orientiert sich stark am Bestand des Kulturdenkmals. Auf einer Länge von 47 Metern wird das Bauwerk zudem instandgesetzt. Die angrenzende Riedelstraße wird grundhaft ausgebaut. Hier trägt der Ersatzneubau dazu bei, dass die Riedelstraße wieder für alle Verkehrsteilnehmer nutzbar wird:
Die Fahrbahn wird asphaltiert, sodass sich nicht zuletzt die Bedingungen für Radfahrer verbessern. Um die Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen zu erhöhen, werden eine Querungshilfe im Bereich der Riedelstraße sowie Gehwegnasen an der Kreuzung Eilenburger Straße angeordnet. Der nördliche Gehweg entlang der Stützmauer steht ebenfalls unter Denkmalschutz. Deshalb wird unter anderem das vorhandene Mosaikpflaster wieder genutzt, auch die Baumstandorte orientieren sich am historischen Bestand.
Weil für den Ersatzneubau eine große Baugrube nötig ist, müssen 16 Straßenbäume entlang der Riedelstraße gefällt und zwei Straßenbäume verpflanzt werden. Dieser Eingriff wird vor Ort ersetzt, indem 18 Straßenbäume mit durchgehendem Substratstreifen gepflanzt werden, hinzu kommen zwei Bäume im Bereich des Geh- und Radwegs im angrenzenden Lene-Vogt-Park.
Vorgesehen ist derzeit, dass Neubau und Sanierung der Stützwand im Oktober 2025 beginnen und 17 Monate, voraussichtlich bis März 2027, dauern. Die Leipziger Wasserwerke beabsichtigen zudem, parallel zu den Arbeiten den Abwasserkanal im Bereich der Eilenburger Straße zu sanieren und die Trinkwasserleitung zu erneuern.
Keine Kommentare bisher