Am 21. Juli 2023 wird wie in jedem Jahr jener Menschen gedacht, die aufgrund ihres Drogengebrauchs verstorben sind. Auch in Dresden und Leipzig findenGedenkveranstaltungen statt. 2022 starben in Sachsen 24 Menschen, weil sie illegalisierte Substanzen konsumiert hatten (Drucksache 7/13163). Die drogenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Juliane Nagel, spricht sich für einen Paradigmenwechsel in der Drogenpolitik aus:
„Die Zahl der verstorbenen Drogenkonsumierenden liegt in Sachsen weiter auf einem hohen Niveau. Mit zehn Todesopfern belegt die Stadt Leipzig den unrühmlichen Spitzenplatz. Wir fordern starke Hilfsstrukturen, damit alle Betroffenen unterstützt, Todesfälle vermieden und Gesundheitsschäden verringert werden. Die Suchtbehandlungs- und Beratungsstellen leiden unter ständigem Geldmangel – das weiß die Staatsregierung sehr wohl.
Auch im Hinblick auf die bevorstehende Entkriminalisierung von Cannabis müssen neue Wege beschritten werden, um vor allem junge Menschen, deren Eltern sowie Fachkräfte der Bildung und der sozialen Arbeit zu erreichen. Dies wurde auch in einemFachgespräch erörtert, das wir veranstaltet haben.
Wir wollen eine Offensive für Jugend- und Gesundheitsschutz (Drucksache 7/12513). Der Leipziger Stadtrat hat Modellprojekte für Drogenkonsumräume sowie Drugcheckingbeschlossen. Für beides braucht die Stadt eine Rechtsverordnung, die der Freistaat jetzt erlassen muss.
Wer über missbräuchlichen Drogenkonsum spricht, darf von Alkohol nicht schweigen. 2022 sind in Sachsen mehr Menschen als 2021 infolge alkoholbedingter Krankheiten gestorben. Schluss mit der Doppelmoral: Auch hier muss die Prävention gestärkt werden. Wir fordern außerdem ein Werbe- und Sponsoringverbot, wie es bei Genusscannabis geplant ist!“
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