Bewegung auf der Alten Messe: Die Stadt Leipzig erhält vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) rund 14,7 Millionen Euro Förderung für den Bau des neuen Innovationszentrums in der ehemaligen Messehalle 12 („Sowjetischer Pavillon“).
Wirtschaftsminister Martin Dulig hat den Fördermittelbescheid heute an Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, Wirtschaftsbürgermeister Clemens Schülke und Kai Thalmann, Geschäftsführer der LGH Leipziger Gewerbehof GmbH & Co. KG, überreicht.
Der Zuschuss aus GRW-Mitteln (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“) wird für den Wiederaufbau des südlichen, dritten Teils der vormaligen Ausstellungshalle verwendet. Dabei soll sowohl das historische Gesamtbauwerk in wesentlichen Teilen als auch die Kubatur erhalten werden.
Die Halle 12 gliedert sich in drei Abschnitte. Erstens: das fertiggestellte Stadtarchiv, zweitens: das Amt für Jugend und Familie sowie Amt für Schule – gerade im Bau – und nunmehr drittens: das neue BioTech Innovationszentrum.
Auf etwa 10.000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen dort bis 2026 attraktive Miet-, Büro- und Laborflächen sowie Co-Working- und Konferenzräume. Ebenso wird es einen Gründertreff als Anlauf- und Begegnungsstelle für eingemietete Unternehmen und umliegende Forschungseinrichtungen geben.
Die Leipziger Gewerbehof GmbH & Co. KG (LGH), ein Tochterunternehmen der Stadt Leipzig, investiert in das Innovationszentrum insgesamt mehr als 62 Millionen Euro. Um diese Investition überhaupt zu ermöglichen, braucht es die Förderung durch den Freistaat und zusätzlich die Stadt Leipzig: Die Ratsversammlung hatte am 14. Dezember 2022 beschlossen, die Gesellschaft mit einer Kapitaleinlage von 7,39 Millionen Euro zu stärken. Den Rest der Investition finanziert die LGH durch Eigen- und Fremdkapital.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Leipzig ist als aufstrebender Biotechnologie- und Life-Science-Standort für Wissenschaft, Forschung und Unternehmen attraktiv. Hier hat sich ein innovatives Cluster mit enormer Strahlkraft etabliert. Daher ist die Förderung des Innovationszentrums auf dem Gelände der Alten Messe industrie- und technologiepolitisch sehr bedeutsam.
Sie zeigt, dass der Freistaat die Erfolgsgeschichte der Biotechnologie weiter fortschreibt und in die Lebenswissenschaften investiert. Das sichert die Arbeitsplätze der Zukunft. Das Zentrum ist ein weiterer wichtiger Baustein für Leipzig auf dem Weg zum führenden Forschungs- und Entwicklungsstandort Europas im Bereich der Lebenswissenschaften und Biotechnologie.“
Oberbürgermeister Burkhard Jung: „Mit der Förderung des Landes Sachsen und unserem Beitrag können wir die Halle 12 als Gesamtkomplex fertigstellen. Ich freue mich besonders, dass damit die städtische Projektentwicklung zum Abschluss gebracht werden kann.
Somit gelingt uns die Entwicklung des Stadtarchivs, eines modernen Verwaltungsstandortes und eines Innovationszentrums unter dem Dach einer denkmalgeschützten ehemaligen Messehalle. Die Transformation der alten Halle 12 bildet somit einen wichtigen Baustein bei der Wandlung der Alten Messe zu einem lebendigen Quartier im Herzen unserer Stadt.“
Wirtschaftsbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der LGH, Clemens Schülke: „Nach Baumärkten und Autohäusern fokussieren wir mit dieser Investition auf die Kernidee des Stadtrates: die Alte Messe als Biotop für Lebenswissenschaften umzubauen, zum BioCity Campus. An der Türschwelle der Forschungszentren für Zelltherapie und Biodiversität implantieren wir einen Ort, an dem aus Wissen lebensverändernde Geschäftsmodelle reifen können. Getreu unserer Vision: ,Leipzig for LifeChangers‘.
Unsere städtische Gewerbehofgesellschaft leistet hier praktische Wirtschaftsförderung für den Start ins Life-Science-Business, das häufig einen langen Atem, braucht bis Produkte entwickelt und zugelassen sind. Allein unser Accelerator-Programm Medical Forge von biosaxony zieht jedes Jahr acht Start-ups an, von denen viele gern bleiben möchten.
Aber, Leipzig ist ausverkauft: Freie Laborflächen sind Mangelware. Im Innovationszentrum bieten wir flexible Büro- und Laborflächen zu einem vernünftigen Budget für Start-ups. Auch privates Investment ist weiter wichtig, um erfolgreichen Unternehmen Wachstum zu ermöglichen.“
LGH-Geschäftsführer Kai Thalmann: „Der seit Jahren anhaltend hohen, nicht bedienbaren Nachfrage nach Labor- und Büroflächen kann zukünftig direkt neben BioCity und BioCube ein attraktives Angebot gegenübergestellt werden.
Unser Dank richtet sich neben dem SMWA insbesondere auch an den Stadtrat, der mit dem Beschluss einer Bareinlage die notwendige Eigenkapitalbasis der LGH erweitert hat. Damit kann die 2016 mit dem Stadtarchiv begonnene Revitalisierung der denkmalgeschützten Halle als neues Herz der Alten Messe abgeschlossen werden.“
Das Innovationszentrum wird von der LGH später analog zu BioCity (Kern des Campus) und BioCube (Labor- und Bürogebäude) bewirtschaftet.
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