Am Dienstag (27.6.) hat Sachsens Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther im Kabinett den ersten Umsetzungsbericht zur Sächsischen Wasserstoffstrategie vorgestellt. Demnach sind seit der Veröffentlichung der Strategie im Januar 2022 bereits eine Vielzahl der 24 Maßnahmen bearbeitet beziehungsweise umgesetzt worden. Das Spektrum reicht von der Wissenschaft über die Technologieförderung und Unterstützung von EU-weit bedeutsamen Projekten bis hin zur Bündelung und Vermittlung von Kompetenzen.
Staatsminister Günther: „Für die Energiewende brauchen wir grünen Wasserstoff. Erst recht, weil wir wollen, dass Sachsen Energie- und Industrieland bleibt. Wir brauchen die Produktion von grünem Wasserstoff, wir brauchen Transportkapazitäten, Speicherung und Nutzung. Das ist eine breite und herausfordernde Aufgabe.
Die sächsischen Akteure im Bereich Wasserstoff haben nicht nur an der Wasserstoffstrategie engagiert mitgearbeitet, sondern sind auch in der Umsetzung ganz vorne dabei. Hier tragen staatliche Stellen, Forschung, Unternehmen und Verbände ganz maßgeblich dazu bei, dass Sachsens Wasserstoffwirtschaft auf einem sehr guten Weg in Richtung Markthochlauf ist. Allen Beteiligten dafür ein großes Dankeschön.“
Zu den wesentlichen Maßnahmen und Umsetzungsschritten gehören unter anderem folgende Aktivitäten:
Aufgrund der Anwendungsbreite und der Komplexität des Energieträgers startete im Dezember 2022 die sächsische Kompetenzstelle Wasserstoff (KH2). Sie bündelt und vermittelt Wissen rund um das Thema Wasserstoff. Betrieben wird die KH2 im Auftrag des Freistaats durch eine Bietergemeinschaft aus Energy Saxony e. V. und HZwo e. V.
Zur Unterstützung von strategisch wichtigen Projekten hat Sachsen 2022 die Kofinanzierung für Important Projects of Common European Interest (IPCEI)-Wasserstoff-Vorhaben sichergestellt. Die Mittel werden für den Aufbau von Fabriken zur Herstellung von Elektrolyseuren in großem Maßstab, die Anbindung Sachsens an ein deutschlandweites Wasserstoff-Fernleitungssystem sowie für den Aufbau von Anlagen zur Produktion von Wasserstoff und nachhaltigen Flugkraftstoffen genutzt.
Mit der Technologieförderung des Freistaats sowie einem breiten Instrumentenkasten zur Etablierung innovativer Technologien und Geschäftsmodelle für KMU und Startups bietet der Freistaat vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten.
Sachsen beteiligt sich außerdem am Austausch der Netzbetreiber zum Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur. Ergänzend dazu konnten sächsische Akteure mit Unterstützung der Staatsregierung Projekte auf nationaler und europäischer Ebene gewinnen, die gleichzeitig zur Umsetzung der Wasserstoffstrategie beitragen.
Die drei Technischen Universitäten Chemnitz, Dresden und Freiberg haben im Jahr 2022 eine Wasserstoffunion gegründet, um aus dem Verbund heraus gestärkt agieren zu können. Zudem wurde das Aus- und Weiterbildungsangebot im Themenfeld gestärkt, so dass bereits in zahlreichen Studiengängen, Fortbildungsreihen, Seminaren und Schulungen Wissen zu diesem Themenfeld vermittelt wird.
Das Thema Wasserstoff hat sich nicht nur in den sächsischen Energienetzwerken weiter manifestiert, auch haben sich Unternehmensnetzwerke – etwa die Energie- und Wasserstoffallianz im Industriebogen Meißen – gebildet, die zukünftig verstärkt grünen Wasserstoff und Erneuerbare Energien einsetzen werden.
Der internationale Handel von Wasserstoff und dessen Derivaten wurde mit der Gründung und Ansiedlung der HINT.CO GmbH in Leipzig eingeläutet. Ferner hat die Energiebörse EEX (European Energy Exchange) Ende Mai 2023 den Wasserstoffindex HYDRIX eingeführt, der ein Preissignal bezüglich der Angebots- und Nachfragepreise sendet.
Die Staatsregierung arbeitet zudem an der Bildung von Energiekooperationen und -partnerschaften. Dem dienen unter anderem der Austausch mit internationalen Partnerregionen sowie durch die Durchführung von und Teilnahme an Kongressen.
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