Der Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig 2023 geht an den Leipziger Verlag Spector Books. Der Preis wird von Oberbürgermeister Burkhard Jung am 20. Juni um 17:30 Uhr in einer Festveranstaltung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek verliehen. Die Laudatio halten Dr. Maike Aden, Kunst- und Musikwissenschaftlerin, sowie Florian Ebner, Kunsthistoriker und Leiter der Fotografie-Abteilung im Pariser Centre Pompidou. Musikalisch wird die Veranstaltung vom preisgekrönten Vibraphonist Christopher Dell umrahmt.
Anlässlich der Ehrung mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig widmet das Deutsche Buch- und Schriftmuseum dem Preisträger unter dem Titel „Spector Books: Handapparat. Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig 2023“ vom 21. Juni 2023 bis 28. Januar 2024 eine Kabinettausstellung, die im Foyer zu sehen sein wird.
In der Begründung des Kuratoriums heißt es unter anderem: „Die junge Buchstadt Leipzig besitzt seit 15 Jahren eine so furiose wie forsche Adresse. Sie lautet Spector Books und ist in der Region so vielfältig verankert wie weit über Landes- und Sprachgrenzen hinaus geschätzt und vernetzt. Seit 2008 bauen Markus Dreßen, Anne König und Jan Wenzel an einem Publikationskosmos, in dem das Spektrum verlegerischer Praxis und Prozesse stets aufs Neue ausgelotet wird.
In bisher rund 800 Büchern machen die Verleger so experimentierfreudig wie inspirierend erfahrbar, was es bedeutet, im Zeitalter vorangeschrittener Digitalisierung und schwindender Ressourcen Bücher zu machen.
Die Gestaltung ist oft rau, mal temporeich, mal besonnen, aber immer präzise und sich seiner Mittel und seiner Macht bewusst. Jede einzelne Publikation von Spector Books ist unverwechselbar, nicht selten im produktivsten Sinne irritierend und herausfordernd, ein Ort der Bühne und Bewahrung, der Reibung und Begegnung, aber auch ein Ort der Aufarbeitung und des Schmerzes, wie die zuletzt von der Stiftung Buchkunst prämierten Bände „Das Jahr 1990 freilegen“ (2019) und „Babyn Yar: Past, Present, Future“ (2021) zeigen.
Mit Spector Books wird ein junger, doch bereits international renommierter und vielfach prämierter Verlag mit dem Gutenberg-Preis der Stadt Leipzig ausgezeichnet, der das Buch mitsamt seines haptischen, visuellen und inhaltlichen Materials als Erkenntniswerkzeug versteht und mit diesem wie kein anderer die Phänomene und Phantome unserer Gegenwart zu fassen vermag. Zeitgemäßer geht es nicht.“
Keine Kommentare bisher