Zum heutigen Windgipfel in Berlin machen sich IG Metall und Beschäftigte für den Erhalt der Windkraft-Industrie in Deutschland stark. Auf einer Kundgebung der IG Metall vor dem Bundeswirtschaftsministerium forderte Jörg Koziol, Betriebsratsvorsitzender der Eickhoff Wind Power GmbH in Klipphausen in Sachsen, das Aus für den sächsischen Windkraft-Zulieferer zu verhindern. Unterstützung für die Demonstrierenden kommt aus Dresden vom stellvertretenden sächsischen Ministerpräsidenten, Energie- und Klimaschutzminister Günther.
Im sächsischen Klipphausen im Landkreis Meißen stellen rund 180 Beschäftigte in einem hochmodernen Werk Getriebe für Windkraft-Anlagen her. Obwohl der Markt stark wächst, will das Unternehmen das Werk Ende des Jahres schließen. IG Metall, Betriebsrat und die Beschäftigten haben deshalb unter dem Motto „Wind of Change“ einen Innovationsprozess aufgelegt, mit dem das Unternehmen von einem Erhalt des Werkes überzeugt werden soll. Für die Sicherung der Arbeitsplätze erstellen sie ein nachhaltiges Zukunftskonzept, um eine Schlüsselindustrie in Klipphausen zu erhalten.
Dafür trat auf der Kundgebung in Berlin auch der Betriebsratsvorsitzende Jörg Koziol ein. „Die Belegschaft von Eickhoff Wind Power ist überzeugt, dass ihr Werk für die Energiewende dringend gebraucht wird und eine Zukunft haben muss“, sagt Jörg Koziol, Betriebsratsvorsitzender der Eickhoff Wind Power GmbH in Klipphausen in Sachsen. „Wir sind ein moderner Betrieb mit modernen Anlagen und einer hochqualifizierten Mannschaft, die auf einem sehr hohen Facharbeiterniveau Getriebe fertigt. Deshalb tragen wir unser Anliegen jetzt nach Berlin. Die Politik muss uns jetzt unterstützen, damit wir einen qualitativ guten Innovationsprozess umsetzen können!“
Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa: „Mit dem Windgipfel unterstreicht die Bundesregierung ihre Entschlossenheit, die erneuerbaren Energien massiv auszubauen. Deswegen ist es nicht hinnehmbar, wenn bei uns in der Region ein wichtiger Windkraft-Zulieferer einfach geschlossen werden soll. Um die Ausbau-Ziele der Bundesregierung zu erreichen, brauchen wir eine leistungsfähige Windkraft-Industrie in Deutschland und keine Werkschließungen. Das Aus für Eickhoff in Sachsen nehmen wir nicht hin. Wir arbeiten gemeinsam mit den Beschäftigten an einem tragfähigen Zukunftskonzept, um diesen wichtigen Bestandteil der sächsischen Kernindustrie dauerhaft zu sichern. Dafür brauchen wir auch die Unterstützung der Politik.“
In Dresden erklärte Sachsens stellvertretender Ministerpräsident, Energie- und Klimaschutzminister Wolfram Günther: „Zum Schutz des Klimas müssen wir die erneuerbaren Energien in den nächsten Jahren entschlossen ausbauen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Windenergie. Wir wollen in Sachsen die industriepolitischen Potenziale der Energiewende heben. Deshalb ist es wichtig für den Freistaat, auch mit einer Produktion vor Ort bei dieser Zukunftsindustrie dabei zu sein. Die sächsische Landesregierung steht an der Seite der Eickhoff-Beschäftigten, die für ihre Arbeitsplätze und für eine Zukunft der Windkraft-Industrie in Sachsen kämpfen.“
Am heutigen Dienstag, 23. Mai, treffen sich im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer, der Windkraft-Branche, der kommunalen Spitzenverbände und der Gewerkschaften zum Windgipfel „Freie Fahrt für Windenergie“. Aus diesem Anlass treten Kolleginnen und Kollegen der Windkraft-Industrie auf einer Kundgebung der IG Metall vor dem Bundeswirtschaftsministerium für die Interessen der Beschäftigten ein.
So demonstrieren die streikenden Beschäftigten des dänischen Windkraftanlagenherstellers Vestas für einen Tarifvertrag. Für die Eickhoff-Kolleg/-innen setzt sich ihr Betriebsratsvorsitzender Jörg Koziol für den Erhalt des Standortes und der Arbeitsplätze ein. Die Kundgebung findet statt am Dienstag, 23. Mai von 10.30 bis 12.30 Uhr im Invalidenpark, gegenüber dem Bundeswirtschaftsministerium, Scharnhorststraße 34-37, 10115 Berlin. Als Redner tritt auch Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, auf.
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