Welche Rückschlüsse müssen aus dem vergangenen Waldbrandjahr für Wald und Forstwirtschaft in Sachsen gezogen werden? Und wie können die Maßnahmen von den Forstleuten umgesetzt werden? Diese und andere Fragen rund um das Thema Waldbrandprävention wurden am 24. Mai beim Tag von Sachsenforst in Pillnitz von rund 200 forstlichen Fachleuten diskutiert.
Utz Hempfling, Geschäftsführer von Sachsenforst: „Die Waldbrände im vergangenen Jahr haben uns schmerzlich vor Augen geführt, dass der Handlungs- und Präventionsdruck beim Thema Waldbrand in den kommenden Jahren zunehmen wird. Als Forstverwaltung stellen wir uns dieser Herausforderung. Der Wald ist der beste Klimaschützer. Wir müssen ihn aber mit geeigneten Vorbeugungsmaßnahmen und einem gut abgestimmten Waldbrandmanagement vor Bränden schützen, damit er diese Rolle als Klimaschützer und Wasserspeicher auch wahrnehmen kann.“
Der Landesforstpräsident nutze die Gelegenheit aber auch, den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern der Rettungskräfte für ihren großen Einsatz bei der Bekämpfung der Waldbrände im vergangenen Jahr zu danken. „Die Rettungskräfte haben vor allem, aber nicht nur im vergangenen Jahr hervorragende Arbeit geleistet. Nur durch ihren beherzten Einsatz und das beispielhafte Engagement konnten noch größere Schäden verhindert werden. Den Einsatzkräften ist es aber auch zu verdanken, dass die allermeisten Waldbrände in Sachsen nur sehr kleinflächig sind, weil sie schnell erkannt und gelöscht werden.“
Was in Sachsen zu tun ist, um Waldbrände besser zu verhindern und zu bekämpfen, hat die unabhängige Expertenkommission „Waldbrände Sommer 2022“ evaluiert. Der Abschlussbericht weist insgesamt mehr als 100 Handlungsvorschläge auf, die Prof. Hermann Schröder, der Kommissionsvorsitzende, dem Fachpublikum vorstellt. Forstminister Wolfram Günther legt darauf aufbauend die fachpolitischen Herausforderungen bei der gegenwärtigen und zukünftigen Waldbewirtschaftung und Waldbrandprävention dar.
Zuvor schilderten Thomas Kunack, Bürgermeister von Bad Schandau, Reinhard Müller-Schönau, selbst betroffener Waldbesitzer und Vorsitzender des Sächsischen Waldbesitzerverbandes, sowie Stefan Müller, Revierleiter Gohrischheide bei Sachsenforst, ihre persönlichen Eindrücke und Erfahrungen bei den drei großen Waldbränden im Sommer 2022 in Sachsen.
Was speziell im Nationalpark Sächsische Schweiz getan wird, um Waldbrände zu vermeiden und im Krisenfall reagieren zu können, erläuterte Christian Starke, Referatsleiter für Gebietsentwicklung in der Nationalparkverwaltung. Eine grundsätzliche Einordnung des Waldbrandgeschehens des vergangenen Jahres im gesamt-deutschen Vergleich sowie im zeitlichen Verlauf sowie darauf aufbauende Maßnahmen der Waldbrandprävention erläuterte Prof. Michael Müller vom Institut für Waldbau und Walschutz an der TU Dresden.
Keine Kommentare bisher