Dem Thema „Klimawandel und Biodiversität – Zukunft des Artenschutzes“ widmete sich heute das dritte Gartengespräch des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). Rund 100 Interessierte beteiligten sich an der Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Zoo Leipzig stattfand. Einen inhaltlichen Rahmen bildet das Motto des diesjährigen 30- jährigen Jubiläums des BfN: Zukunft des Naturschutzes.
Sabine Riewenherm, BfN-Präsidentin und Initiatorin der Veranstaltungsreihe: „Bei den Gartengesprächen suchen wir den Dialog – direkt vor Ort in botanischen und zoologischen Gärten. Wir wollen Privatleute, Entscheidungsträger und Wissenschaftler/-innen bei einem Gartengespräch miteinander ins Gespräch bringen und so die Bedeutung von Biodiversität sichtbarer und verständlicher machen.
So verbreitet sich zwar die Erkenntnis, dass der Schutz von Biodiversität und Klimaschutz Hand in Hand gehen müssen, mittlerweile immer mehr. Aber es entsteht doch immer wieder der Eindruck, dass der Naturschutz – und hier vor allem der Artenschutz – zugunsten des Klimaschutzes zurückstecken muss. Deshalb haben wir uns für dieses Gartengespräch die Frage vorgenommen: Braucht der Klimaschutz den Artenschutz?“
„Wir sind sehr dankbar, dass das BfN die Aufmerksamkeit auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit lenkt: den Schutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt und damit unserer Lebensgrundlage. Und es ist Eile geboten, denn Klimawandel und Artenschwund sind nicht nur wachsende Phänomene, sie sind längst in unserer Lebensrealität spürbar geworden und müssen als kausal zusammenhängende Auswirkungen mit weitreichenden Konsequenzen verstanden werden.
Es ist unsere Verpflichtung, eigene Kräfte zu bündeln und in den Bereichen Klimaschutz und Biodiversitätsschutz wirksamere Synergieeffekte zu erzielen, um die biologische Vielfalt in Zeiten des Klimawandels zu erhalten. Die modernen Zoos sind bereit, noch stärker daran mitzuwirken, bedrohte Tierarten zu schützen. Dies tun wir nicht nur mit unseren Tieren, sondern auch mit unseren Kenntnissen, eigenen Projekten und unserer Forschung können wir maßgeblich dazu beitragen“, er klärt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold.
Nach einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese, Direktorin des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) und Trägerin des Deutschen Umweltpreises 2021, stellten sich Sabine Riewenherm, Prof. Dr. Jörg Junhold und Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese ebenso den Fragen von Moderatorin Susan Schädlich wie Heiko Rosenthal, Leiter des Dezernats Umwelt, Klima, Ordnung und Sport bei der Stadt Leipzig, Kathrin Samson, Geschäftsleitung Internationaler Naturschutz des WWF und Dr. Markus Monzel, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie.
Hintergrundinformationen zu den Gartengesprächen des BfN
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm hat die Gartengespräche 2022 initiiert. Sie finden zweimal jährlich jeweils in Kooperation mit einem zoologischen oder botanischen Garten in unterschiedlichen Städten bundesweit statt. Denn wissenschaftlich und modern geführte botanische und zoologische Gärten sind für das BfN wichtige Partner für den Schutz und die Erhaltung von Biodiversität: So tragen Zoos mit internationalen Zucht- und Auswilderungsprogrammen beispielsweise zur Erhaltung von Arten bei, die in der Natur ihren Lebensraum verlieren. Sie leisten einen wichtigen Beitrag in der Umweltbildung und sind nicht zuletzt wertvolle Grünflächen und Zufluchtsorte für Mensch und Natur in urbaner Umgebung.
Im Jahr 2022 war das BfN in den Botanischen Gärten in Bonn und Berlin zu Gast, die dritte Veranstaltung fand am 24. Mai im Zoo Leipzig statt.
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