Baum des Jahres zum Tag des Baumes: Heute (25.04.) hat Landesforstpräsident Utz Hempfling zusammen mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 2 der Grundschule Johanngeorgenstadt im Großen Eisenstraßenmoor am Auersberg bei Johanngeorgenstadt Moor-Birken gepflanzt. Mit der Pflanzaktion möchte Sachsenforst zum „Tag des Baumes“ auf diese seltene Baumart, aber auch auf ihren schutzwürdigen Lebensraum − die Wald-Moore − hinweisen.
Forstminister Wolfram Günther: „Wir brauchen Bäume – gerade auch in Zeiten von Klimakrise sowie einem dramatischen Rückgang von Arten und Lebensräumen. Bäume produzieren Sauerstoff und reinigen die Luft, Bäume sind Lebensräume, Bäume binden CO2, spenden Schatten und Bäume liefern den vielseitigen Rohstoff Holz.
Deshalb ist es mir wichtig, Bäume gezielt zu pflanzen, die Vielfalt der Baumarten zu schützen und den Rohstoff Holz sehr bewusst und nachhaltig zu nutzen. Die Moor-Birke gehört zu den seltenen Baumarten in Sachsen. Ich freue mich daher umso mehr über die Pflanzung dieser für unsere Moore wichtigen Art.“
„Die Moor-Birke ist eine sehr gute Wahl für den Baum des Jahres“, sagte Utz Hempfling am Rande der Pflanzaktion. „Denn einerseits ist sie eine seltene heimische Baumart, die wir zum Schutz der Artenvielfalt erhalten müssen. Andererseits steht ihr Name auch für besonders wichtige Landschaftsteile: Moore. Deren Förderung und Erhalt hat in Zeiten des rasanten Klimawandels eine besondere Bedeutung.“
Im sächsischen Staatswald werden verschiedene Revitalisierungsprojekte verfolgt, bei denen Moore durch unterschiedliche Maßnahmen wiedervernässt werden. „Auch die Moor-Birken, die wir heute mit tatkräftiger Unterstützung pflanzen, sind Teil des großen Umsetzungsprojektes MooReSax“, ergänzt der Geschäftsführer von Sachsenforst. „Damit wollen wir ganz praktisch Verbesserungen hier vor Ort umsetzen, aber auch Wissen schaffen, um in der Zukunft Waldmoore praxisnah und effizient zu revitalisieren.“
Moor-Birke und MooReSax
Der Baum des Jahres 2023 ist eine seltene Baumart in Sachsen, die sich auf feuchte bis nasse, saure Waldböden spezialisiert hat. Ihr natürlicher Lebensraum in Mooren ist in den vergangenen Jahrhunderten durch Trockenlegungen und Torfabbau stark zurückgegangen. Mittlerweile sind Moore als wahre Klimaschützer und Wasserregulatoren erkannt worden. Sie speichern große Mengen an Kohlenstoff und Wasser, und wirken damit dem Klimawandel und Hochwassern entgegen.
Gesunde Moore bieten aber auch vielen seltenen, spezialisierten Tier- und Pflanzenarten den Lebensraum, den sie benötigen − wie der Moor-Birke. Moore im Wald sind aber auch schöne, im Nebel manchmal schaurig-schöne und faszinierende Landschaftsteile, denen eine ganz eigene Magie innewohnt.
Im Rahmen des Verbundvorhabens MooReSax (Moorwissen umsetzen – Moorrevitalisierung in der Modellregion Westerzgebirge/Sachsen) werden insgesamt zehn Moore im Staatswald auf etwa 100 Hektar aktiv wiedervernässt. Der Umfang der durchzuführenden Revitalisierungsmaßnahmen richtet sich nach dem jeweiligen Ausgangszustand der Moorobjekte.
Ein vegetationsökologisches Monitoring mittels Fernerkundung dokumentiert im Anschluss die Entwicklung der wiederbelebten Moore im Westerzgebirge. Auch Umweltbildung ist Teil des Projektes: Erst kürzlich wurden im Großen Eisenstraßenmoor neue Informationstafeln aufgestellt, welche das Moor und die Revitalisierungsmaßnahmen vorstellen.
Das Projekt läuft noch bis Mitte 2025 und wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz aus Mitteln des Waldklimafonds gefördert.
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