Sachsen baut seine wissenschaftlichen Beziehungen zum Hochtechnologiestandort Taiwan deutlich aus. Zu Beginn eines dreitägigen Taiwan-Besuches hat sich Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow mit Taiwans Wissenschaftsminister Tsung-Tsong Wu im Nationalen Wissenschafts- und Technologierat (NSTC) in Taipeh zu Gesprächen getroffen.
Mit dem Geschäftsführer der National Applied Research Laboratories (NARLabs), Dr. Yu-Hsueh Hsu, unterzeichnete Gemkow eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit. Beide Seiten erklären sich bereit, den wissenschaftlichen Austausch zwischen Hochschulen und Forschungsinstituten in den Hochtechnologieregionen weiter zu intensivieren. Sachsen wird dazu ein Büro in Taipeh einrichten, das die Ausgestaltung künftiger gemeinsamer Aktivitäten in diesem Bereich koordiniert.
Des Weiteren haben sich beide Seiten verständigt, bei der Förderung von Talenten für die beiden High-Tech-Cluster in Sachsen und Taiwan zusammenzuarbeiten und somit gezielt die Fachkräftegewinnung beider Länder zu stärken.
Weiterer Bestandteil der gemeinsamen Erklärung ist die gegenseitige Unterstützung bei der Entwicklung technischer Lösungen für industrielle Anwendungen und Produktionsverfahren. Hierfür sind beispielsweise gemeinsame Förderanträge im Rahmen europäischer Technologieförderprogramme wie »Horizon Europe« angedacht.
Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow unterstreicht die strategische Bedeutung der Vereinbarung für beide Seiten: „Mit der gemeinsamen Erklärung unterstützen wir die weitere Entwicklung zweier Hochtechnologiezentren, die sich in ihrer inhaltlichen Ausrichtung und Schwerpunktsetzung hervorragend ergänzen.
Von der noch engeren Vernetzung im Bereich der Mikroelektronik-Forschung und –Ausbildung profitieren auch die industriellen Cluster in unseren beiden Ländern. Die Zusammenarbeit ist in meinen Augen Ausweis gegenseitigen Vertrauens und hoher Wertschätzung in einem sensiblen technologischen Bereich.“
Erste Schritte, die die neue sächsisch-taiwanesische Kooperation mit Leben zu füllen, werden vor Ort gemacht. Die TU Dresden wird ihre Beziehungen zu drei Universitäten vertiefen unter anderem mit neuen Vereinbarungen. Auch das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS), das in Dresden u.a. eine Forschungsfabrik zur Herstellung künftiger Halbleiter-Komponenten betreibt, wird eine Kooperation mit der National Yang-Ming-Chiao-Tung-Universität schließen.
Rahmen:
Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der sächsischen Wissenschaftslandschaft besucht Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow vom 18. – 20. April die Republik China (Taiwan). Ziel ist die Stärkung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Mikroelektronik-Forschung sowie die Vertiefung der Beziehungen der wissenschaftlichen Einrichtungen beider Länder.
Begleitet wird der Minister unter anderem von der Rektorin der TU Dresden, Frau Prof. Ursula M. Staudinger und weiteren Vertretern der Universität sowie Repräsentanten des Fraunhofer Instituts für Photonische Mikrosysteme (IPMS).
Informationen zu den NARLabs:
Die NARlabs sind ein vom taiwanesischen Wissenschaftsministerium ins Leben gerufener Zusammenschluss mehrerer Hochtechnologie-Zentren für angewandte Forschung.
Zu den NARLabs gehören:
- National Laboratory Animal Center (NLAC)
- National Center for Research on Earthquake Engineering (NCREE)
- National Center for High-performance Computing (NCHC)
- Taiwan Semiconductor Research Institute (TSRI)
- Taiwan Instrument Research Institute (TIRI)
- Science & Technology Policy Research and Information Center (STPI)
- Taiwan Ocean Research Institute (TORI)
Keine Kommentare bisher