Ministerpräsident Michael Kretschmer hat den Stellenwert der Leipziger Buchmesse für unsere Gesellschaft hervorgehoben.
„Die Empörung, mit der die kurzfristige Absage der letzten Leipziger Buchmesse kommentiert wurde, war ein guter Gradmesser für ihre Bedeutung“, sagte Kretschmer am Mittwoch anlässlich des Festaktes zur Eröffnung der Leipziger Buchmesse. Tatsächlich habe diese Messe in Leipzig eine große Tradition. „Und sie hat ihren festen Platz im Leben aller, die Bücher lieben und denen sie verlässliche Gefährten sind.“
Er verwies zugleich darauf, dass gerade auch das Festival „Leipzig liest“ einen besonderen Raum für unzählige Begegnungen, Austausch und Gespräche schafft – abseits einer aufgeregten und kurz getakteten Öffentlichkeit.
Der Ministerpräsident dankte allen, die vor einem Jahr sehr klar »ihre Buchmesse« eingefordert hätten. Kretschmer selbst hatte nach der Absage gemeinsam mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth Branchenvertreter zu einem Zukunftsgespräch eingeladen und dabei auch auf die besondere Brückenfunktion der Messe zu den Ländern Mittel- und Osteuropas hingewiesen.
„Es ist gut, dass nun wieder alles im Lot ist und Menschen aus allen Himmelsrichtungen hierher kommen, um das Lesen zu feiern, über Bücher und Literatur ins Gespräch zu kommen und aktuelle Debatten aufzugreifen.“
Kretschmer würdigte auch die Preisträgerin der diesjährigen Leipziger Buchmesse, die russische Autorin Maria Stepanowa. „Sie erzählt uns davon, wie tief Diktaturen in die Familien eingreifen, wie sie Generationen prägen und Spuren in jedem Einzelnen hinterlassen.“
Als spannend bezeichnete er die Literatur Österreichs, das dieses Jahr Gastland der Buchmesse ist. Ihn beeindrucke der besondere Charme mit der Spur leisen Spotts, der so oft mitschwinge. „Dabei öffnet der Dialekt immer einen Raum neben der offiziellen ´hochdeutschen Wirklichkeit´. Das ist vielleicht gerade in Sachsen eine vertraute und geschätzte Sache – nur Unverständige unterschätzen die Freiheit des Dialekts.“
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