Die sächsische Gleichstellungsministerin Katja Meier und Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg haben gestern die erste sachsenweite Dunkelfeldstudie zur Betroffenheit von Frauen durch sexualisierte, häusliche und partnerschaftliche Gewalt sowie Stalking vorgestellt.
Dazu erklärt Lucie Hammecke, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: „Die Zahlen zeichnen ein verheerendes Bild. Es ist erschreckend, dass fast alle befragten Frauen in ihrem Leben bereits sexuelle Belästigung erleiden mussten. Diese und viele weitere Erkenntnisse aus der Studie unterstreichen: Es ist wichtig, dass die sächsische Landespolitik bei geschlechtsspezifischer Gewalt nicht wegschaut, sondern aktiv handelt.
Die Dunkelfeldstudie ist ein wichtiger Baustein, um das Hilfssystem in Sachsen mit aktuellen Daten und Erkenntnissen weiterzuentwickeln. Die Erkenntnisse aus der Studie sowie die getroffenen Empfehlungen können außerdem in die Überarbeitung des Landesaktionsplans zur Bekämpfung häuslicher Gewalt einfließen und dazu beitragen, dass dieser im Sinne des erweiterten Begriffs der Istanbul Konvention weiterentwickelt werden kann.“
„Durch die qualitativen Interviews gelingt es der Studie, auch die Perspektiven von Menschen aufzuzeigen, die durch Online-Befragungen selten in dieser Tiefe erreicht werden – zum Beispiel Frauen mit Migrations- oder Fluchterfahrung oder Frauen mit Behinderung. Hier zeigen die Ergebnisse, dass sich die Gefahr für sexualisierte, häusliche und partnerschaftliche Gewalt für diese Gruppen noch einmal potenziert. Darauf müssen wir als Freistaat reagieren und prüfen, wie wir das sächsische Hilfssysteme entsprechend anpassen und verbessern können.“
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