Ein breites Bündnis aus Umweltverbänden, Klimagruppen und lokalen Initiativen ruft für den 07.05.2023 um 12:30 Uhr zu einer Demonstration am Tagebau Nochten in der Lausitz auf. Dabei sind unter anderem Fridays for Future, Greenpeace, Campact, BUND Sachsen, GRÜNE LIGA, Alle Dörfer bleiben, serbski sejm und weitere Initiativen.
Das Bündnis fordert einen früheren Kohleausstieg in Ostdeutschland, der mit dem Pariser Klimaabkommen zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad kompatibel ist. Der Strukturwandel müsse dabei sozial gerecht gestaltet werden und den Menschen der Region zukunftsfähige Arbeitsplätze und sichere Perspektiven bieten.
„Der Ausstieg aus der Kohle und die Schaffung einer Vorbildregion für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Wasserstoff wird zu mehr statt zu weniger Wohlstand in der Lausitz führen. Das haben ausführliche Untersuchungen für die Bundesregierung ausgerechnet. Und für die 1,5-Grad-Grenze müssen alle Sektoren schnellstens postfossil werden.
Wir haben nicht Zeit bis 2038 oder 2045. So oder so wird der verschärfte Emissionshandel einen Kohleausstieg in wenigen Jahren bewirken, wenn die Politik die fossilen Konzerne nicht künstlich im Markt hält“, sagt Professor Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen.
„Schon heute verlieren Millionen Menschen wegen der Klimakrise ihre Lebensgrundlagen. Dennoch will der Kohlekonzern LEAG an der klimaschädlichen Braunkohle bis 2038 festhalten. Um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten, brauchen wir auch in Ostdeutschland einen vorgezogenen Kohleausstieg. Entscheidend ist, dass nicht mehr Kohle verbrannt wird, als das deutsche 1,5-Grad-Budget erlaubt“, so Lea Sprenger von Fridays for Future.
Im Braunkohletagebau Nochten sollen nach Plänen des Betreiberunternehmens LEAG noch etwa 270 Millionen Tonnen Kohle gefördert werden. Seit Jahren fordern lokale Initiativen einen Stopp des Tagebaus vor der Mühlroser Straße und damit mehr Abstand der Grube zu den benachbarten Dörfern. Der Tagebaubetreiber LEAG hat die Enteignung eines Waldstückes beantragt, dessen Eigentümer/-innen ihn nicht an das Unternehmen verkaufen wollen und ihn stattdessen bis 2037 an die GRÜNE LIGA verpachtet haben.
Darüber hinaus fordern die Initiativen einen transparenten, partizipativen, demokratischen Prozess für den Kohleausstieg in Ostdeutschland. Einen intransparenten Deal mit der LEAG, wie in Nordrhein-Westfalen mit RWE, lehnen sie ab. Dort hatten sich Robert Habeck und Mona Neubaur zwar mit RWE auf einen vorgezogenen Kohleausstieg geeinigt, dabei jedoch nicht die Restfördermenge an Kohle reduziert, wie das Bündnis kritisiert.
Weitere Informationen:
· 7. Mai, 12:30 Uhr, Start am Bahnhof Schleife
· Aufruf, Route, Programm etc. sind hier zu finden bzw. werden zeitnah hier veröffentlicht: https://www.kein-tagebau.de/index.php/de/aktionen/839-7-mai-2023-demo-am-tagebau-nochten
Keine Kommentare bisher