Anlässlich des Internationalen Tages der Roma morgen, am 8. April möchte das Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Situation der Roma aufmerksam machen. Hintergrund ist der weltweite Aktionstag, der die gesellschaftliche Lage der Sinti und Roma insbesondere deren Verfolgung und Diskriminierung in den Mittelpunkt rücken und gleichzeitig ihre bereichernde Kultur sichtbar machen soll.
Staatsministerin Petra Köpping: „Seit mehreren hundert Jahren erfahren Sinti und Roma Ausgrenzung und Rassismus. Den Gipfel dieser traurigen Geschichte bildeten die Deportationserlasse im Zweiten Weltkrieg, wodurch mindestens 500.000 europäische Sinti und Roma ihr Leben verloren. Auch heute, fast 80 Jahre nach Kriegsende, sehen sich Sinti und Roma Ablehnung und rassistisch-motivierter Gewalt ausgesetzt. Wir möchten am Internationalen Roma-Tag ein Zeichen für Solidarität und Respekt setzen.“
„Die Arbeit der Engagierten in Sachsen, die sich für eine weltoffene Gesellschaft und die Stärkung von Sinti und Roma hier im Freistaat einsetzen, zeigt Wirkung. So verzeichnet der aktuelle Sachsenmonitor einen Rückgang der Sinti- und Roma-Feindlichkeit um 22 Prozentpunkte im Vergleich zu 2018. Gleichzeitig beschreibt die Studie, dass nach wie vor rund ein Drittel der sächsischen Bevölkerung Vorurteile hat. Dies bestärkte uns, die Arbeit zum Abbau von Antiromaismus mit einem eigenen Landesweiten Fachnetzwerk strukturell zu stärken“, so Köpping weiter.
Das seit Januar 2023 geförderte Projekt „Landesweites Fachnetzwerk – Antiziganismus“ wird durch die Engagierten des Weiterdenken e.V. in Kooperation mit dem Romano Sumnal e.V. umgesetzt. Über die Förderrichtlinie „Weltoffenes Sachsen“ unterstützt der Freistaat Sachsen das Projekt mit rund 150.000 Euro pro Jahr für eine Förderdauer von drei Jahren.
Hintergrund
Am 8. April 1971 trafen sich erstmals 23 Repräsentanten der Minderheit der Sinti und Roma aus 14 Ländern Europas in Orpington bei London und gründeten den Welt-Roma-Kongress. Ziel war der Kampf um soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Diese erste internationale Vereinigung war Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins, das seinen Ausdruck in einer eigenen Hymne, „Gelem, Gelem“, einer eigenen Flagge und der Einigung auf die Selbstbezeichnung Roma fand.
Der Verband der Roma und Sinti in Sachsen, Romano Sumnal e.V., dokumentiert als Teil einer bundesweiten Arbeitsgemeinschaft antiziganistische Vorfälle in Sachsen (MIA – Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Sachsen: https://romano-sumnal.de/mia-melde-und-informationsstelle-antiziganismus-sachsen/).
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