Mit knapp zwei Millionen Beschäftigten und fast 400 Milliarden Euro Umsatz ist die Bauwirtschaft eine Schlüsselbranche in Deutschland. Um die Produktivität dieses wichtigen Wirtschaftszweiges zu steigern, sind innovative Ansätze gefragt, mit denen neue digitale Technologien auch diesen Bereich vorantreiben.
Die Construction Future Lab gGmbH, eine Tochtergesellschaft der Technischen Universität Dresden, stellt sich dieser Aufgabe. Für das erste Teilprojekt hat Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt in Görlitz einen Fördermittelbescheid über 9,1 Millionen Euro an die Initiatoren übergeben. Für das Gesamtprojekt sind insgesamt 15,3 Millionen Euro aus Mitteln des Investitionsgesetzes Kohleregionen vorgesehen.
„Auch in der Bauwirtschaft werden Digitalisierung, künstliche Intelligenz und vernetzte Kommunikation zu tiefgreifenden Veränderungen führen. Mit dem Construction Future Lab soll diese Revolution der Bautechnik in der Lausitz beginnen“, so der Minister.
„Dabei geht es nicht allein um Grundlagenforschung, sondern um praktisch umsetzbare Technologien, die sich auf der Baustelle von Morgen bewähren. Gerade für die zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen unserer Bauwirtschaft, die sich keine eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen leisten können, soll das Projekt Ergebnisse bereitstellen“, betonte Staatsminister Schmidt.
Mit dem Construction Future Lab soll in Görlitz ein interdisziplinär arbeitendes Anwendungs-, Entwicklungs- und Erprobungsumfeld für Bau- und Baumaschinentechnologien geschaffen werden. Insbesondere sollen Digitalisierungstechnologien im Realmaßstab untersucht und weiterentwickelt werden.
Darüber hinaus ist die Etablierung einer Plattform für flexible und zielgerichtete Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten angedacht, bei der Forscher, Entwickler, Unternehmer, Investoren und Interessierte in einem inspirierenden Umfeld ihre Ideen und Produkte umsetzen, erproben und demonstrieren können.
Im Zentrum stehen digitalisierte Bauprozesse und Bauverfahren, vernetzte und automatisierte Baumaschinen sowie der Mensch als übergeordnete, kreativ planende, koordinierende und überwachende Instanz. Das Ziel des Gesamtprojekts besteht letztlich in einer nachhaltigen Steigerung von Produktivität, Wirtschaftlichkeit sowie qualitativer und zeitlicher Verlässlichkeit der Bauprozesse.
Das erste Teilprojekt umfasst den Grunderwerb, Bauleistungen und Vorarbeiten auf dem Grundstück, die Grundausstattung mit Medien sowie die Anschaffung von projektbezogenen Geräten für die Forschungsarbeit auf dem Außengelände. Im zweiten Teilprojekt soll später der Neubau einer Werkhalle mit Bürotrakt und Laboren erfolgen.
Das Construction Future Lab ist eines von 19 Projekten aus dem Bereich Forschungsinfrastruktur, die im Lausitzer Revier aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) gefördert werden sollen. Insgesamt wurden bisher vom Regionalen Begleitausschuss im Lausitzer Revier 102 Projekte mit einem Mittelvolumen rund einer Milliarde Euro ausgewählt.
Die 19 Forschungsprojekte haben daran einen Anteil von rund 40 Prozent. 38 Projektträger im Lausitzer Revier haben bisher Förderbescheide mit einem Mittelvolumen von rund 193 Millionen Euro erhalten.
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