Nachdem in der zweiten Lohnverhandlungsrunde für die Beschäftigten des Unilever-Werkes Auerbach keine Einigung gelang, ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) für den heutigen Donnerstag am Standort zu einem ersten Warnstreik auf.
Die Lebensmittelgewerkschaft NGG fordert für ihre Mitglieder eine Erhöhung der Monatslöhne um 500 Euro. Nach dem letzten Angebot des Unternehmens in der Tarifverhandlung am 23. Februar sollen die Löhne dagegen nur um 6,5% steigen. Die Erhöhung solle zudem erst zum 1. November diesen Jahres erfolgen, die Vereinbarung aber 21 Monate bis zum November 2024 laufen. Dazu soll es dreimal eine Inflationsprämie von je 1.000 Euro geben.
Die NGG-Tarifkommission hat das Angebot als nicht verhandlungsfähig abgelehnt. Am 9. März findet die nächste Tarifverhandlung statt.
„Für eine Facharbeitskraft wäre das lediglich eine Lohnerhöhung von 186 Euro und das für einen Zeitraum von fast zwei Jahren. Das stößt zu Recht auf Unmut. Das Unternehmen muss deutlich nachbessern“, sagt Olaf Klenke von der NGG Ost.
Die Beschäftigten bräuchten angesichts der Inflation ein deutlich höheres Lohnplus. Die Inflationsprämie ist gut, hilft aber nur kurzfristig und läuft wieder aus. Die Preise bleiben hoch, deshalb müssten auch die Löhne dauerhaft stärker steigen. Außerdem will die Gewerkschaft mit ihrer Forderung noch bestehende Lohnunterschiede zu vergleichbaren Betrieben in den westdeutschen Bundesländern abbauen. Die Lohnlücke beläuft sich auf mehrere hundert Euro.
Im Werk in Auerbach stellen rund 190 Beschäftigte Suppen und Soßen her, unter anderem die Marke Knorr.
In anderen Betrieben der sächsischen Ernährungsindustrie Sachsen sind der Lebensmittelgewerkschaft NGG in den vergangenen Wochen zahlreiche Tarifabschlüsse mit deutlichen Lohnsteigerungen gelungen. Im FRoSTA-Tiefkühlwerk steigt zum Beispiel der Lohn einer Facharbeitskraft bis zum Oktober 2024 um insgesamt 587 Euro. Zum 1. Januar erfolgt dann eine endgültige Angleichung auf das Lohniveau des Schwesterwerkes in Rheinland-Pfalz.
Warnstreik Unilever Auerbach | 2. März | 12-16 Uhr vor dem Betrieb
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