Aufgrund der Dringlichkeit und der Umstände für die Bewohner des Waldstraßenviertels beschloss die Ratsversammlung am 09. Februar 2023 die temporäre Öffnung/Freigabe des Liviaplatzes für alle Verkehrsarten. Die umgehende Umsetzung des Beschlusseses fordern nun Stadträtin Dr. Sabine Heymann (CDU) und Stadtrat Prof. Dr. Getu Abraham (SPD).
„Mit Aufnahme der Bautätigkeiten in und um die Waldstraße war im Viertel ein alltägliches Verkehrschaos geschaffen worden, das einfach nicht mehr tragbar ist. Daraufhin wurde der Wunsch zur Öffnung des Liviaplatzes mit einer Petition aus der Anliegerschaft an den Rat herangetragen und dort bestätigt. Bis heute ist aber, obwohl nur Poller umgelegt oder entfernt werden müssten, nichts passiert. Das Nichthandeln der Verwaltung ist nicht tragbar für die Anwohner und den Stadtrat. Der Liviaplatz muss umgehend geöffnet werden!“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion Dr. Sabine Heymann.
Mit dieser Maßnahme wird das laufende Modellprojekt zur teilweisen Nutzungsänderung dieses Verkehrsraumes nicht beeinträchtigt, da zumindest die direkte Befahrung entlang dem Elstermühlgraben weiterhin ausgeschlossen ist.
Das zuständige Verkehrs- und Tiefbauamt reagiert auf mehrfache Nachfrage eher lethargisch. Das Amt vertröstet die Petenten auf Mitte März. So kann die Stadtverwaltung mit Leipzigerinnen und Leipzigern nicht umgehen.
Stadtrat Prof. Getu Abraham fordert: „Die Umsetzung des Ratsbeschlusses drängt. Das Pilotprojekt zur Verkehrsberuhigung am Liviaplatz wurde durch den Ratsbeschluss ja nur temporär ausgesetzt, bis die Baumaßnahmen insoweit fortgeschritten sind, dass der motorisierte Verkehr wieder andere Möglichkeiten hat. Das wird aller Voraussicht nach im Sommer der Fall sein. Danach kann das Projekt Liviaplatz weitergeführt und begutachtet werden. Jetzt muss aber die Öffnung vollzogen werden, wie es der Stadtrat der Verwaltung aufgegeben hat. Und zwar schnellstmöglich!“
Es gibt 2 Kommentare
Komisch, dass das Nichthandeln der Verwaltung für die CDU-Fraktion nur dann ein Problem ist, wenn es die armen gebeutelten Autofahrer trifft. Nachdem die autozentrierte Weltsicht der Stadtverwaltung das Radverkehrskonzept 2010-20 nur zu 1/3 umgesetzt hat, ein Anschlusskonzept auch für 2023 nicht in Aussicht steht und z.B. selbst die Umsetzung von rechtskräftigen Gerichtsbeschlüssen (Radverkehr auf dem Ring) bis zu zwei Jahre dauern, ist es wohl hinzunehmen, wenn die motorisierten Verkehrsteilnehmer am Liviaplatz noch zwei Wochen warten müssen…
Es wurde kürzlich der Mittagsschlaf für die Stadtverwaltung beantragt. Auch an anderer Stelle wird mit, sagen wir, “unkonventionellen” Methoden die Durchsetzung der eigenen Weltsicht angestrebt. Gibts denn niemanden, der den passenden Dreikant- oder Vierkantschlüssel hat, damit die Poller einfach zum Liegen kommen? Frage für eine Freundin…