Mit dem bundesweiten Aktionstag Industriestrompreis macht die IG Metall Druck für die Zukunftssicherung der Stahlindustrie und anderer energieintensiver Branchen in Deutschland. Hier in der Region kommen dazu am 9. März mehrere hundert Beschäftigte der sechs Elektrostahlwerke in Sachsen und Brandenburg in Riesa zu einer Kundgebung zusammen.
„Die Stahlproduktion in Deutschland braucht zum Überleben einen bezahlbaren Industriestrompreis“, sagt IG Metall-Bezirksleiterin Irene Schulz. Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Dresden und Riesa: „Wir kämpfen für den Erhalt eines unverzichtbaren Industriezweigs in Deutschland – dafür fordern wir für unsere Elektrostahlwerke konkurrenzfähige Strompreise.“
Irene Schulz, Bezirksleiterin IG Metall Berlin, Brandenburg, Sachsen und geschäftsführendes Vorstandsmitglied: „Hohe Stromkosten gefährden in Deutschland Industriearbeitsplätze und die Transformation zu einer klimaneutralen Produktion. Deswegen macht sich die IG Metall stark für die Einführung eines Industriestrompreises noch in diesem Jahr. Damit muss die Politik energieintensiven Branchen eine konkurrenzfähige Stromversorgung ermöglichen.
Die Stahlindustrie im Osten hat die Umstellung auf Elektrostahl vorangetrieben. Das ist aber nur der erste Schritt einer erfolgreichen Transformation. So rasch wie möglich brauchen die Werke einen Industriestrompreis, mit dem sie in Europa standhalten können. Die Zukunft des Stahls ist grün. Der Strom für unsere Stahlwerke muss sowohl grün als auch bezahlbar sein.“
Stefan Ehly, Erster Bevollmächtigter IG Metall Dresden und Riesa: „Wir freuen uns über die breite Beteiligung am Aktionstag der IG Metall. An dieser Stelle sind sich alle Beteiligten einig: Für sichere Arbeitsplätze muss Industriestrom klimafreundlich und bezahlbar sein. Mit der Elektroofen-Produktion haben die Stahlerzeuger hier in der Region die CO2-Emissionen bereits deutlich reduziert.
Weiter voran auf dem Weg zu Klimaneutralität kommen sie nur, wenn die erneuerbaren Energien zeitnah immens ausgebaut werden. Dies ist auch vor dem Hintergrund der Produktion grünen Wasserstoffs, der zukünftig eine immer größere Rolle als Energieträger spielen wird, unerlässlich. Zudem muss die Politik für Stromkosten sorgen, die im europäischen und weltweiten Vergleich wettbewerbsfähig sind.“
Hinweis für Journalist/-innen: Sie sind herzlich eingeladen, am 9. März über die Kundgebung zu berichten. Teilnehmen werden Beschäftigte von Feralpi Stahl Riesa, Mannesmannröhren-Werk Zeithain, BGH Edelstahl Freital, Schmiedewerke Gröditz , BGH Edelstahl Lugau, Brandenburger Elektrostahlwerke GmbH (B.E.S.; RIVA Gruppe).
Aktionstag Industriestrompreis, 9. März 2023
Start: Fünf vor Zwölf (11.55 Uhr); Ende: 13.00 Uhr
Ort: Feralpi Stahl (Mitarbeiter-Parkplatz), Gröbaer Straße 3, O1591 Riesa
Zum Hintergrund: Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr mit der Strom- und Gaspreisbremse eine zentrale Forderung der IG Metall in der Energiepreiskrise erfüllt. Dieses Instrument entlastet private Haushalte in Zeiten stark steigender Energiekosten, viele Unternehmen aber nicht in ausreichendem Maße. Daher drängt die IG Metall darauf, die Strom- und Gaspreisbremse um einen Industriestrompreis auf europäischem Niveau zu ergänzen.
Strom ist für die Industrie in Deutschland sowohl im europäischen als auch im weltweiten Vergleich besonders teuer. Für den Industriestrompreis setzt sich die IG Metall ein, um hochwertige Industriearbeitsplätze in energieintensiven Branchen dauerhaft zu sichern und gut durch die Transformation zu bringen.
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