In der Landtagsdebatte zum Thema: „Die Arbeitswelt von morgen meistern, Zukunftsindustrien ansiedeln, Gute Arbeit sichern“ sagte Wirtschafts, Arbeits- und Verkehrsminister Martin Dulig:
„Wir befinden uns mitten in einer vor allem ökologisch und digital getriebenen Transformation. Sie betrifft alle Lebensbereiche und Branchen.
Sachsen ist als wichtiger Automobilstandort mit rund 94.000 Beschäftigten und mit dem Auslaufen von Braunkohleabbau und -verstromung besonders betroffen. Dabei steht nicht so sehr die Sorge vor Arbeitslosigkeit im Vordergrund, sondern vor dem Verlust gut bezahlter, wertschöpfungsintensiver Arbeitsplätze. Wir stehen vor der größten Modernisierung unseres Industrie- und Wirtschaftsstandortes. Diese Modernisierung müssen wir als Chance begreifen, uns als Innovationsstandort an die Spitze zu setzen. Ein klima- und ressourcenschonendes Wirtschaftsmodell bietet auch für sächsische Unternehmen ein enormes wirtschaftliches Potenzial.“
Wie gut das gelingt, hängt maßgeblich davon ab, sich auf neue Tätigkeiten und Berufsbilder einzustellen.
Minister Dulig: „Ich verknüpfe meinen Optimismus, die Transformation als Chance zu begreifen, mit einer politischen Agenda: wir müssen den Wandel der Arbeitswelt auch politisch mitgestalten! Denn Flexibilität und die Bereitschaft zur Veränderung brauchen ein sicheres Fundament. Deshalb ist gerade jetzt ein aktiver Staat gefordert. Ein Staat, der Sicherheit gibt, vor sozialem Abstieg bewahrt, Aus- und Weiterbildung fördert und wirtschaftliche Veränderungen im Interesse der Menschen gestaltet.“
Eine herausgehobene Bedeutung hat die kontinuierliche berufliche Fort- und Weiterbildung. Der Wandel findet zu einem großen Teil innerhalb von Unternehmen statt. Betroffene Jobs verschwinden tatsächlich, aber die Beschäftigten bleiben in der Regel im Unternehmen. Auch deshalb ist und bleibt die berufliche Weiterbildung in erster Linie eine betriebliche Aufgabe.“
Die aktive Arbeitsmarktpolitik könne von Transformation und Strukturwandel betroffene Beschäftigte und Unternehmen vor allem durch die Förderung entsprechender Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen wirksam unterstützen. Minister Dulig begrüßte in diesem Zusammenhang die Initiative von Bundesarbeitsminister Heil, mit einem Weiterbildungsgesetz die bestehenden Instrumente auszubauen.
„Weiterbildung ist der Schlüssel zur Fachkräftesicherung, Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit, Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. In Sachsen stellen wir für die Förderung der beruflichen Bildung mehr als 16 Millionen Euro zur Verfügung. Wir haben bereits den Meisterbonus verdoppelt und im Sommer wird das Landesprogramm Berufliche Bildung starten, mit dem wir an den außerordentlichen Erfolg der individuellen und betrieblichen Weiterbildungsförderung der letzten 12 Jahre anknüpfen werden“, so Minister Dulig.
Dulig appellierte, alle vorhandenen Beschäftigungspotenziale auszuschöpfen und machte deutlich: „Aber auch wenn wir das Ziel der Vollbeschäftigung erreichen, wird dies nicht ausreichen: Wollen wir in Sachsen nicht den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Anschluss verpassen, müssen wir verstärkt Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen.“
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