Sachsens Landwirtschaftsministerium hat am Mittwoch (1.2.) eine Konzeption zum Weinbau in Steillagen veröffentlicht. Diese wurde abgestimmt mit dem Weinbauverband Sachsen in Auftrag gegeben. Die Konzeption unterbreitet Vorschläge, mit welchen Maßnahmen die Steillagenbewirtschaftung attraktiver gestaltet und der landschaftsprägende Weinbau weiter betrieben werden kann.
Anlässlich einer Erörterung im Landtag betonte Landwirtschaftsminister Wolfram Günther die Tradition des sächsischen Weinbaus und seine kulturlandschaftliche und landschaftsökologische Bedeutung. Günther: „Der Weinbau, insbesondere mit seinen Steillagen, prägt die Landschaft des Elbtals seit Jahrhunderten. Er dient der Wirtschaft, dem Tourismus und der Identifikation mit der Region. Und er schafft Lebensräume. Für den Erhalt unserer Kulturlandschaft verdienen unsere Winzerinnen und Winzer nicht nur viel Anerkennung, sondern auf vielfältige Weise unsere Unterstützung. Das nun vorgestellte Konzept ist ein Beitrag.“
Die Konzeption will Lösungsmöglichkeiten aufzeigen für:
- den Erhalt der landschaftsprägenden Weinbaukulturlandschaft,
- die nachhaltige Sicherung und Bewirtschaftung der Steillagenweinbauflächen,
- eine höhere Produktivität der Flächen und Erzeugung gebietstypischer Weine unter Beachtung des Klimawandels und der Erfordernisse des Marktes,
- die Mobilisierung und Stärkung der Zusammenarbeit der Akteurinnen und Akteure und eine Vernetzung von Weinbau, Kultur, Gastronomie und Tourismus.
Betrachtet wurden hierfür sechs Weinberge (Brummochsenloch, Katzenstufen, Rote Presse/Graue Presse, Wasserturm, Friedensburg und Spitzhaus). Diese Lagen bilden ein breites Problemspektrum und vielfältige Bewirtschafterstrukturen ab. Zudem sind Vorschläge auf Grund der Auswahl auch auf andere Weinberge übertragbar.
Bedingt auch durch die demografische Entwicklung geht die Anzahl der Klein- und Kleinstwinzer deutlich zurück, die ihren Weinberg überwiegend in ihrer Freizeit bewirtschaften. Dadurch besteht die Gefahr, dass Flächen – gerade in den Steillagen – aus der Bewirtschaftung fallen.
Der Freistaat unterstützt deshalb den Weinbau in Steillagen. Über die Richtlinie „Natürliches Erbe“ wird die Sanierung von Weinbergmauern und über die Förderrichtlinie „Startprämie Weinbau/2022“ eine Weiterbewirtschaftung von Weinbergsteillagen gefördert. Zudem betreibt das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) auch im Weinbau Forschung und Entwicklung sowie Wissenstransfer. Dies kommt Winzerinnen und Winzern zu Gute.
Weitere Unterstützung ist aus Mitteln der gemeinsamen Agrarpolitik u. a. durch die Teilnahme am Sektorprogramm Wein möglich, wo die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen sowie eine Ernteversicherung gefördert wird.
Das Anbaugebiet Sachsen ist eines der kleinsten in Deutschland, die Ertragsrebfläche im Freistaat betrug im Jahr 2022 494 Hektar. Diese wird von knapp 1.500 Winzerinnen und Winzern bewirtschaftet, überwiegend auf sehr kleinen Flächen.
Das Steillagenkonzept Weinbau steht unter dem Link: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/41573 zum Download zur Verfügung.
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