Schon 20 Tage sind seit dem verheerenden Erdbeben im Südosten der Türkei und dem Norden Syriens vergangen. Mehr als 50.000 Tote, Millionen Obdachlose und tausende zerstörte Gebäude sind das traurige Ergebnis, Überlebende sind traumatisiert. Am 12.02. versprach Bundesinnenministerin Faeser vereinfachte Visa für betroffene Angehörige von in Deutschland lebenden Menschen mit türkischer und syrischer Abstammung.
Die Hilfsmaßnahmen des Bundes werden als zu bürokratisch und nicht ausreichend kritisiert, zudem wird eine Ungleichbehandlung von syrischen und türkischen Staatsangehörigen sowie Kurd/-innen bemängelt.
Charlotte Henke, Landessprecherin der Grünen Jugend Sachsen, äußert sich: „Das Leid im vom Erdbeben betroffenen Gebiet ist unvorstellbar. Zudem hört die Tragik mit dem Beben nicht auf, da Assad und Erdogan die Katastrophe politisch instrumentalisieren, indem sie verhassten ethnischen Minderheiten wie den Kurd/-innen die Hilfsgüter verwehren.
Deutschland und seine Bundesländer müssen, in Anbetracht dieser schrecklichen Naturkatastrophe und dem Wahnsinn der lokalen Politik, ihrer besonderen Verantwortung gerecht werden. Als das Land mit der größten türkischen Diaspora weltweit (ungefähr 2,9 Millionen Menschen) und ebenfalls knapp mehr als 600.000 syrischen Schutzsuchenden, können wir nicht unsere Augen vor unserer speziellen Verbindung verschließen!
In unserem Land leben besonders viele Menschen, die betroffene Familienangehörige haben. Daher muss auch der Freistaat Sachsen seinen Teil leisten und schnelle, unbürokratische Hilfsmaßnahmen einrichten, um den vom Erdbeben betroffenen Menschen zu helfen, zumal im Koalitionsvertrag humanitäre Hilfe vereinbart wurde. Unsere kollektive Solidarität sollte nicht nur den deutschen Opfern von Naturkatastrophen gelten, sondern allen Menschen!“
Charlotte Henke, Landessprecherin der Grüne Jugend Sachsen, ergänzt: „Konkret fordern wir daher ein sächsisches Landesaufnahmeprogramm für die Erdbebenopfer, die nicht die bundesweiten Visavereinfachungen beanspruchen können. Dies könnte eine relevante Anzahl an betroffenen Personen ausmachen, da Stand 23.02, weniger als 100 Personen (siehe Quelle 1) die „vereinfachten“ Einreisebedingungen genutzt haben.
Was das Bundesministerium „Hilfe“ nennt ist zu wenig, zu teuer, zu kompliziert und schlussendlich zynisch. Ein 90 Tage Visum reicht bei Weitem nicht, um eine wirkliche Entlastung zu schaffen, die Flüge müssen selbst bezahlt werden und die etlichen, notwendigen Dokumente liegen entweder unter Gebäudetrümmern und müssen aufwendig neu bei überlasteten, korrupten Behörden angefragt werden.
Das kann man keine Hilfe nennen, daher muss Sachsen da einspringen, wo der Bund versagt! Dabei muss noch erwähnt werden, dass die „Hilfe“ des Bundes nur für betroffene Familienangehörige gilt. Bei humanitärer Hilfe sollten wir jedoch keinen Unterschied anhand von Verwandtschaft machen! Deswegen muss jetzt ein unkompliziertes, direkt helfendes Aufnahmeprogramm her, um die Not zu lindern.“
Keine Kommentare bisher