Rebecca Maria Salentin, die schreibende Rheinländerin im sächsischen Exil, holt gemeinsam mit wechselnden Gastmoderatoren junge Gegenwartsliteraten ins Neue Schauspiel: Zusammen mixen sie Fusel, Fakten und Fiktion zu einem hochprozentigen Literaturcocktail. Unter Mithilfe des Publikums werden schwarzweiße Deutschlandbilder kräftig übermalt und die aktuellen Neuerscheinungen der Gäste verlost. – Literarisch-unterhaltsame Heimatkunde!

Die Gastgeberin der „Schlechtgemalten Deutschlandfahne“, die gebürtige Eifelerin Rebecca Maria Salentin, lebt seit 2003 in Leipzig, wo sie 2009 das Sommercafé ZierlichManierlich in einem alten Zirkuswagen eröffnete; am Schreibtisch war es der rheinischen Frohnatur zu einsam. 2018 verkaufte sie das Café aber wieder, weil sie die Idee hatte, 2019 zu Fuß von Eisenach nach Budapest zu laufen und dummerweise einen Buchvertrag über diese Wanderung unterschrieb.

Bisher sind von ihr die Romane Hintergrundwissen eines Klavierstimmers (Schöffling & Co.) und Schuld war Elvis (C.Bertelsmann) erschienen, außerdem verschiedene Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, darunter diverse Wanderreportagen im outdoor-Magazin, so dass sie sich hoffentlich nicht ganz so trottelig beim Fernwandern anstellen wird. Ihr letztveröffentlichtes Buch „Klub Drushba – Zu Fuß auf dem Weg der Freundschaft von Eisenach bis Budapest“ (Voland & Quist) war Oktober und November 2021 in der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Die Gastautorin Eva Tepest, geboren im Rheinland, ist Autor:in und Journalist:in. Mit Lynn Takeo Musiol organisiert dey die Reihe DYKE DOGS. Eva Tepest war Finalist:in des Open Mikes und des Edit Essaypreises. Dey lebt in Berlin. Power Bottom ist ihr erstes Buch.

Zum Buch

In sechs literarischen Essays und einem Gespräch mit Lynn Takeo Musiol untersucht Eva Tepest unser Begehren und fragt, wo die Grenze zwischen subjektiver Lust, sexueller Identität und gesellschaftlicher Norm verläuft. Von Pornhub bis zu Erika Lust, von katholischem Kink bis hin zur Frage nach queerer Scham öffnen ihre Texte ein Kaleidoskop aus intimen Betrachtungen und kritischen Auseinandersetzungen.

Eva Tepest interessiert sich dabei vor allem dafür, wie unsere Sprache, wie unsere eigenen Erzählungen von uns selbst Machtstrukturen nicht nur reproduzieren, sondern erst herstellen.

So erhalten wir in einem suchenden, tastenden Text eine Idee davon, wie sexuelle Hierarchien sich im Privaten auflösen ließen: In dem titelgebenden Essay ›Power Bottom‹ wird so deutlich, dass Selbstzuschreibungen wie „Top“ und „Bottom“ letztlich kein starres Gefüge für die eigene Lust bieten können. Und in „Sie ist ein Touchdown ins Herz: Eine dykedoggische Enzyklopädie“ imaginieren Lynn Takeo Musiol und Eva Tepest gleich eine ganze lesbische Parallelwelt.

Pressestimmen:

„Power Bottom ist eine poetische Wendeltreppe, auf der ich Eva Tepest Zeile für Zeile gefolgt bin, ohne zu wissen, ob sie mich nach oben oder unten führt. Verführerische Abgründe, rosarote Wolken und völliges Zutrauen, dass die Autor:in absolut alles im Griff hat.“ (Franziska Gänsler)

„Sexy, smart und voller doppelter Böden: ein wahres Dyke Delight.“ (Yael Inokai)

http://www.rebecca-salentin.de/

Die schlecht gemalte Deutschlandfahne – die Literaturshow im Neuen Schauspiel
Gastautorin: Eva Tepest mit „Power Bottom“ – Essays über Sprache, Sex und Community (März Verlag)
Moderation: Rebecca Svenja Gräfen

Termin: 8. März 2023 um 20.00 Uhr
Eintritt: AK 12,-/10,- erm.

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