Es ist vollbracht: 609.969 Euro, die im Rahmen der Leipziger Crowdfunding-Hilfe 2022 für die Ukraine gesammelt wurden, sind nun vollständig ausgezahlt. Das Geld ging an gemeinnützige Vereine, Hilfsorganisationen und Projekte in Leipzig, Krakau und Danzig, die Sachspendensammlungen und Hilfslieferungen in die Ukraine organisieren, sich um Schutzsuchende kümmern oder sich für die Integration ukrainischer Menschen einsetzen.
Die Leipziger Aktion setzt laut Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) deutschlandweit Maßstäbe. „Das ist mit Abstand das größte Projekt auf allen kommunalen Plattformen seit dem Crowdfunding-Start. Gerade in schwierigen Zeiten können sich die Menschen auf ihre kommunalen Unternehmen verlassen. Es ist enorm, was die Leipziger Gruppe gemeinsam mit den Leipzigern geschafft hat“, sagt Carsten Wagner, Geschäftsführer des VKU Verlags.
„Im Rahmen der gemeinsamen Hilfs-Aktion der Stadt Leipzig und der Leipziger Gruppe hatten wir uns Anfang 2022 vorgenommen, für jeden Leipziger symbolisch einen Euro zu sammeln. Das Ziel haben wir erreicht, mit dem Ende des vergangenen Jahres ist nun auch alles Geld komplett überwiesen. Eine großartige gemeinschaftliche Leistung, für die ich mich bei allen engagierten Leipzigern herzlich bedanke“, betont Michael M. Theis, Sprecher der Leipziger Gruppe.
Konkret gingen die Spenden der Aktion an: Verein „Fundacja Gdanska“ Danzig, Verein „Siemacha“ Krakau, Städtisches Zentrum für Sozialhilfe Krakau, Villa e.V., Humanitäre Hilfe Ukraine e.V., Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde St. Nikolai Leipzig, Leipzigs helps Ukraine e.V., Evangelisch-Lutherischer Kirchbezirk Leipzig, Montessori-Schulverein Leipzig e.V., SC DHfK Leipzig e.V. / Sachspendenzentrum am Olympiastützpunkt, European Ways e.V., Berufsbildungswerk Leipzig für Hör- und Sprachgeschädigte gGmbH, Verein der Vietnamesen Leipzig e.V., Stiftung Friedliche Revolution, Stiftung Bach-Archiv Leipzig, Best Day – Verein zur Förderung der kulturellen und sozialen Vielfalt e.V. und Public Value Hub gUG.
Nächste Crowd-Aktion für Ukraine kommt
Mittlerweile leben rund 10.000 schutzbedürftige Ukrainer in Leipzig – darunter auch Freunde und Bekannte von Alexander Hertel. Den 34 Jahre alten Geschäftsführer der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft Public Value Hub verbinden familiäre Bande mit Polen und der Ukraine – sein 19 Jahre alter Halbbruder und dessen Vater sind Ukrainer.
„Ich bin vor dem russischen Angriffskrieg regelmäßig in der Ukraine gewesen, habe dort viele Freunde – junge, gut ausgebildete, digital versierte Menschen, darunter IT-Fachkräfte. Viele von ihnen suchen in Leipzig, in Deutschland eine Perspektive. Viele von ihnen sind nicht auf Transferleistungen aus, sondern wollen arbeiten, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen“, sagt Hertel. Seit Kriegsbeginn hat er rund 200 Ukrainern geholfen, nach Deutschland zu kommen – darunter seinem besten Freund und dessen Schwester.
Der Kraft und Zuversicht dieser Menschen will Hertel mit einem Integrations-Projekt-Tribut zollen. Ab April 2023 soll mithilfe von 36.700 Euro aus der Leipziger Crowd 30 geflüchteten Menschen aus der Ukraine ein zwölfwöchiges Workshop-Programm ermöglicht werden, das sie befähigen soll, gemeinwohlorientierte Geschäftsmodelle zu entwickeln und eigene Unternehmen zu gründen. Es geht also weiter mit der Ukraine-Hilfe per Leipziger Crowd (www.leipziger-crowd.de).
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