Feinstaub, Lärmbelastung, Müll – die negativen Auswirkungen des traditionellen Silvesterfeuerwerks geraten in den letzten Jahren zunehmend in die Kritik. Denn die bunte Knallerei ist sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Natur eine enorme Belastung. Der NABU Sachsen fordert daher ein Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk.
Vor allem bei Vögeln verursacht der Lärm großen Stress. Die Knallgeräusche lösen ihren Fluchtreflex aus und verjagen sie von ihren Schlafplätzen in bis zu 1.000 Meter Höhe, während sie sonst nur selten Höhen über 100 Meter erreichen. Dabei verlieren sie Energie, die sie im Winter dringend benötigen. Auch Familienverbände werden durch die Flucht auseinander gerissen. Anschließend brauchen die Tiere sehr lange, bis sie wieder zur Ruhe kommen. Manche Vögel kehren nie wieder an ihre Schlafplätze zurück.
Auch andere Wildtiere leiden unter den Silvester-Böllern. Fuchs oder Biber beispielsweise können einen Gehörschaden erleiden. Weitere Folgen für die Tier und Pflanzenwelt, wie die anschließend vom Himmel rieselnden Schadstoffe sowie deren Anreicherung in Boden und Gewässern, sind bislang kaum bekannt.
Für die Natur haben die Corona-Schutzmaßnahmen der letzten beiden Jahre einen positiven Impuls geliefert: So war der Verkauf von Feuerwerkskörpern zum Jahreswechsel 2020/21 und 2021/22 verboten worden. Ein Zurück zum privaten Silvesterfeuerwerk wäre ein Schritt in die falsche Richtung. Auf die Tradition muss dennoch nicht komplett verzichtet werden. Zentral organisierte Feuerwerke oder Lichtshows von Städten und Gemeinden wären eine Möglichkeit, das Jahr umwelt- und naturfreundlicher zu begrüßen.
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