Unter dem Motto: „Wir wurden vergessen“ hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft eine Kampagne ins Leben gerufen, die sich für die Auszahlung der Prämie an alle Beschäftigten einsetzt, die Corona-Patienten versorgt haben.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass die Bundesregierung den Kreis der Anspruchsberechtigten einschränkt, einzelne Berufsgruppen bewusst ausschließt und damit in Kauf nimmt, dass Beschäftigte im Gesundheitswesen gegeneinander ausgespielt werden“, kritisiert Bernd Becker, Landesfachbereichsleiter für das Gesundheitswesen.
Eine Milliarde Euro sollen ausgeschüttet werden – zu gleichen Teilen an die Beschäftigten in der ambulanten und stationären Altenpflege und an die Beschäftigten in den Krankenhäusern.
Für die Auszahlung der Prämie wurden Kriterien festgelegt, die dazu führen, dass beispielsweise Pflegehelferinnen, Reinigungskräfte, Angestellte von Transportunternehmen oder Mitarbeiterinnen in Laboren und in den Notaufnahmen einfach vergessen wurden.
„Wir haben Kenntnis von Pflegekräften, die ihre Prämien an die leer ausgegangenen Kolleginnen verteilen wollen – ein beispielloses solidarisches Handeln, was nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Verteilungsregularien ungerecht sind“.
„Ein Krankenhaus ist wie ein Uhrwerk, ohne das kleinste Zahnrad läuft nichts. Diese Binsenweisheit sollte endlich in der Politik angekommen sein“, so Becker.
Sandra Neumann aus dem SANA Klinikum Zwenkau beschreibt die Situation so: „Wir haben in den ganzen Jahren, vom Ausbruch 2019 bis jetzt, durchgängig gearbeitet. Nicht nur in unseren Abteilungen, sondern auch auf den Corona-Stationen. Wir haben tatkräftig unser Haus auf allen Stationen unterstützt, haben Dienste übernommen, sowie unsere eigenen Abteilungen am Laufen gehalten. Trotzdem wurden wir vergessen.“ Sie und rund 2.000 weitere Kolleginnen fordern die Auszahlung der Corona-Prämie für alle Berufsgruppen, die an der Versorgung von Covid-19-Patienten beteiligt waren.
Die Gewerkschaft ver.di hat in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen circa 2.000 Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen auf Foto-Bannern versammelt. Die Collagen werden am 19. Dezember 2022 übergeben.
Das „sächsische Banner“ wird am 19.12.2022 um 14 Uhr an Herrn Frank Müller-Rosentritt (MdB) überreicht. Beschäftigte aus der Notaufnahme und dem Servicebereich am Uniklinikum Chemnitz werden die Übergabe der Collage im Büro des Abgeordneten, Jakobikirchplatz 2 in Chemnitz, begleiten.
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