Ein ausgesprochen positives Fazit zieht die IG Metall Berlin, Brandenburg, Sachsen nach dem ersten Warnstreiktag in der Metall- und Elektroindustrie des Bezirks. Insgesamt legten rund 1.600 Metaller/-innen gestern in Berlin für eine oder mehrere Stunden die Arbeit nieder. „Ich fordere die Arbeitgeber auf, diese klaren Signale aus ihren Belegschaft ernst zu nehmen und rasch ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen“, sagte IG Metall-Verhandlungsführerin Irene Schulz. „Wir brauchen den Konflikt nicht. Aber wir können ihn, wenn es nötig wird.“
Am Morgen bildeten 800 protestierende Metaller/-innen vor BMW in Spandau eine Menschenkette. Am Mittag traten in Pankow 600 Kolleg/-innen von Stadler Deutschland, Stadler Rail Services und G-Elit-Präzisionswerkzeug vor die Tore. Um 0.00 Uhr bereits hatte die Nachtschicht mit 200 Beschäftigten das Mercedes-Werk in Marienfelde stillgelegt. Mit Kraft und Entschlossenheit starteten die Metaller/-innen an diesem Montag in Berlin in die Warnstreiks. Nach dem heutigen Feiertag beginnen die Kolleg/-innen in Brandenburg und Sachsen morgen mit ihren Warnstreiks.
„Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber empört die Beschäftigten“, betonte Irene Schulz, IG Metall-Bezirksleiterin Berlin, Brandenburg, Sachsen. „Erst legen die Arbeitgeber trotz galoppierender Inflation und hoher Gewinne wochenlang überhaupt kein Angebot für eine Lohnsteigerung vor. Dann kommen sie kurz vor Ende der Friedenspflicht mit einem Angebot, das im Wesentlichen aus einer Einmalzahlung von 3000 Euro besteht. Diese 3000 Euro aber sollen bei einer Laufzeit von 30 Monaten bis ins Jahr 2025 reichen.
Für die dringend nötige Erhöhung der Monatslöhne liegt bisher gar nichts Konkretes vor, keine Prozentzahl und nicht einmal ein Datum. Die Preise steigen aber nicht nur einmal, sondern permanent. Die Beschäftigten brauchen eine dauerhafte und deutliche Lohnsteigerung. Die Arbeitgeber stehen in der Pflicht, soziale Verantwortung zu übernehmen und die Leistungen ihrer Beschäftigten in den vielen Krisenjahren nun endlich zu würdigen.“
Die IG Metall fordert eine Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
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