Nicht nur am Totensonntag, der stets auf den letzten Sonntag des Kirchenjahres vor dem ersten Adventssonntag fällt, sollte auch an die vielen Ehrenamtlichen gedacht werden, die dazu beitragen, dass Schwerstkranke und Hinterbliebene in Sachsen Unterstützung aus der Gesellschaft erfahren.
Viele Ehrenamtliche sind in einem der 55 ambulanten Hospizdienste organisiert, die aktuell in Sachsen tätig sind. Oft begleiten sie Familien, in denen Schwerstkranke und Sterbende zu Hause gepflegt und versorgt werden. Aber auch in stationären Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern werden ihre Leistungen immer öfter in Anspruch genommen.
Sozialministerin Petra Köpping: „Neben zahlreichen hauptamtlich angestellten Fachkräften leisten vor allem die Ehrenamtlichen unmittelbar vor Ort einen wichtigen Beitrag zu einem menschenwürdigen und tröstlichen Ende des Lebensweges. Der Freistaat Sachsen hat die Arbeit ambulanter Hospizdienste seit 2002 mit einer Gesamtsumme von mehr als 6,8 Millionen Euro gefördert.“
Auch die Kommunen waren hier mit einer mindestens zehnprozentigen Ko-Finanzierung beteiligt. Gegenstand der Förderung sind Leistungen, die nicht im Rahmen der Grund- und Behandlungspflege sowie der hauswirtschaftlichen Angebote erbracht und von Seiten der Krankenkassen oder anderer gesetzlicher Kostenträger finanziert werden. Dazu gehören zum Beispiel die Beratung und Begleitung von Sterbenden sowie ihrer An- und Zugehörigen, aber auch Trauerbegleitungen, Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit sowie Wissensvermittlung an ehrenamtliche Hospizhelfende.
Die maßgebliche Finanzierung der Dienste läuft über die Krankenkassen (56,7 Millionen Euro seit 2002). Ergänzende Landesförderung bewilligt die Landesdirektion Sachsen bei Bedarf. Für diese Zwecke stellte der Freistaat Sachsen in 2022 wieder bis zu 260.000 Euro bereit. Im Jahr 2021 konnten 2.906 Sterbebegleitungen in Sachsen ermöglicht werden. Dafür waren 2.345 Ehrenamtliche im Einsatz.
Hintergrund:
Der Name Hospiz (lat. hospicium) bedeutet „Herberge“. Hospize lagen früher innerhalb von Klöstern, insbesondere entlang der Pilgerstraßen ins Heilige Land. Sie gewährten Schutz, Erfrischung, Fürsorge, Beistand für Reisende und Bedürftige. In der heutigen Hospizbewegung ist es gemeinsames Ziel, eine optimale palliativ-medizinische Versorgung (einschließlich Schmerztherapie) und psychosoziale Begleitung zu gewährleisten. Dabei wird auf die Bedürfnisse der sterbenden Menschen eingegangen und damit ein Sterben in Würde ermöglicht.
Hospizarbeit wird sowohl ambulant als auch stationär angeboten. Stationäre Hospize stellen dabei eine Alternative dar, wenn eine Krankenhausbehandlung durch die Sterbenden nicht mehr gewollt wird oder aus medizinischer Sicht nicht erforderlich ist; ein Pflegeheim oder die Betreuung in der Familie aber aufgrund unzureichender medizinischer und pflegerischer Versorgungsmöglichkeiten bei schwerer Erkrankung nicht in Frage kommen.
Weitere Informationen:
https://www.pflegenetz.sachsen.de/
https://www.stiftung-patientenschutz.de/
https://www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de/
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