Heute Abend soll vom Flughafen Leipzig/ Halle eine Sammelabschiebung nach Pakistan starten. Das ist ein unfassbarer Vorgang angesichts dessen, was sich in dem Land seit Monaten abspielt. Die globale Klimakatastrophe zeigt sich in Pakistan besonders deutlich. Setzte Anfang des Jahres noch eine verheerende DĆ¼rre dem Land zu, regnete es seit Juni unerlƤsslich. Der Monsun-Regen Ć¼berschwemmte zwischenzeitlich ein Drittel des Landes, Ć¼ber 30 Millionen Menschen waren betroffen.
Inzwischen warnen die Vereinten Nationen vor MangelernƤhrung und vor Krankheiten, die sich Ć¼ber das nicht abflieĆende Wasser Ć¼bertragen kƶnnen. Vor diesem Hintergrund fordert die Fraktion Die Linke mit einem Antrag den sofortigen Stopp aller Abschiebungen nach Pakistan (Drucksache 7/11032). Dass ein solcher Akt mƶglich ist, wenn er politisch gewollt ist, zeigt der kĆ¼rzlich vom sƤchsischen Innenministerium verhƤngte Abschiebestopp in den Iran.
Dazu erklƤrt Juliane Nagel, Sprecherin fĆ¼r Asyl- und Migrationspolitik der Linksfraktion:
āIm ersten Halbjahr 2022 landeten mit 21 Menschen knapp zehn Prozent der aus Sachsen abgeschobenen Menschen in Pakistan. Sachsen tut sich seit Jahren mit Sammelabschiebungen in das Land hervor, immer wieder auch vom Flughafen Leipzig/ Halle. Es gibt seit langem grundsƤtzliche und humanitƤre Argumente gegen Abschiebungen nach Pakistan – unter anderem die Verfolgung religiƶser Minderheiten, wie die der auch in Sachsen ansƤssigen Ahmadiyya-Gemeinde.
Hinzu kommen eine Vielzahl von klimabedingten Katastrophen, die Pakistan in den letzten Jahren heimgesucht haben. Es ist wissenschaftlich belegt, dass die globale Klimakatastrophe ihre Ursache in den Volkswirtschaften Europas und Nordamerikas hat, vor allem aber zulasten des globalen SĆ¼dens geht. Die Konsequenzen zeigen sich drastisch vor Ort. Bis August dieses Jahres lebten in Sachsen 1045 geduldete Menschen aus Pakistan, denen die Abschiebung droht. Die Abschiebungen aus Sachsen zu stoppen, ist ein minimaler und auf Landesebene mƶglicher Beitrag, um diese Verantwortung zumindest anzuerkennen.ā
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