Die Felsenkellerstraße GmbH & Co. KG soll künftig ein Erbbaurecht für den Gewölbekeller in Plagwitz erhalten. Zuvor setzte sich das Unternehmen mit seinem Konzept zur denkmalgerechten Sanierung des Gewölbekellers und anschließender Nutzung als gastronomische und kulturelle Einrichtung gegen vier weitere Bewerberinnen und Bewerber im Konzeptverfahren durch.
Den entsprechenden Beschluss zum Abschluss eines Erbbaurechtsvertrages hat Oberbürgermeister Burkhard Jung jetzt auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg auf den Weg gebracht. Der Grundstücksverkehrsausschuss entscheidet abschließend darüber.
„Der historische Gewölbekeller wird durch die denkmalgerechte Sanierung der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht“, erläutert Thomas Dienberg, Baubürgermeister der Stadt Leipzig. „Alternative Energiekonzepte und der Einsatz klimagerechter Baustoffe sorgen dafür, dass die vorgesehenen Klima- und Energiestrategien der Stadt erfüllt werden. Ich freue mich, dass der Bauherr mit der Einbeziehung der Gartengemeinschaft Annalinde aktiv zur gemeinschaftlichen und zukunftssicheren Quartiersentwicklung beiträgt.“
Im zweistufigen Auswahlverfahren hatte das Gesamtkonzept der Felsenkellerstraße GmbH & Co.KG die Jury mit großem Vorsprung überzeugt, insbesondere durch den vorgesehenen Nutzungsmix aus Gewerbe, Wohnen und Gastronomie sowie der architektonischen und gestalterischen Qualität. Der zu schließende Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt sieht eine Laufzeit von 99 Jahren sowie eine Bau- und Nutzungsverpflichtung vor. Der wertgesicherte Erbbauzins beträgt dann jährlich 26.250 Euro.
Die Fachjury setzte sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Stadtplanungsamtes, des Amtes für Wohnungsbau und Stadterneuerung, des Amtes für Bauordnung und Denkmalpflege sowie des Liegenschaftsamtes zusammen. Als Entscheidungsgrundlage diente eine Wertungsmatrix, in welcher neben Pflichtvorgaben auch städtebauliche und ökologische Aspekte sowie der Nutzungsmix beurteilt wurden. Alle übrigen Konzepte entsprachen nicht oder nur in Ansätzen den Erwartungen. Im Falle des Scheiterns wäre aus diesen Gründen von Verhandlungen mit den Nachplatzierten abzusehen.
Im Jahr 1842 hatte der Brauereibetreiber Carl Wilhelm Naumann eine künstliche Höhle ins Erdreich graben lassen. Zwei Jahre später eröffnete er auf dem Lagerkeller die Ausflugsrestauration Felsenkeller. Später, nach 1960, wurde die Gewölbetonne mit zusätzlichen funktionalen Anbauten versehen und als Jugendclub „VictorJara“ genutzt. Seit Anfang 2012 steht das Gebäude leer. Weitere Informationen zum Konzeptverfahren gibt es online auf der Seite www.leipzig.de/konzeptverfahren.
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