Es kann losgehen: Mit einem symbolischen Spatenstich begann die Erschließung des zweiten Baufeldes am Wohngebiet Rappenberg. Das Besondere: Außergewöhnlich, grün und ruhig wird das neue Rappenbergwohngebiet.

In den nächsten Jahren sollen auf der 8,3 Hektar großen Fläche 52 Eigenheime, zwei Mehrfamilienhäuser und eine Kindertagesstätte entstehen.

„Das Besondere ist, dass ein Viertel der Fläche naturbelassen bleibt“, schilderte Katrin Hentschel, Geschäftsführerin der Grimmaer Wohnungs- und Baugesellschaft (GWB), ein Tochterunternehmen der Stadt Grimma. Das Wohngebiet ist eines der grünsten und ökologischsten Eigenheimgebiete der weiten Region“, unterstrich Oberbürgermeister Matthias Berger.

„Wir haben uns bewusst für den Erhalt des üppigen Baumbestandes entschieden und möchten nicht die gesamte Fläche zupflastern“. Insgesamt bleiben 2,6 Hektar Erholungs- und Spielflächen erhalten. Zusätzlich durchzieht ein 1,2 Hektar großer Naturstreifen das Wohngebiet.

Zwischen 500 und 1.650 Quadratmeter sind die Baufelder groß. Bis zum Sommer 2023 sollen alle Leitungen, Anschlüsse, Wege und innenliegenden Straßen fertig sein. Alle Straßenzüge im Wohngebiet werden von der Thüringischen Mehlbeere alleeartig gesäumt. Zwei barrierearme Mehrfamilienhäuser mit maximal zehn Wohnungen möchte die GWB mbH in Zukunft selbst betreiben. Auch ein Kindergarten wird gebaut.

Die Grundstücke werden in vier allgemeine Wohngebiete eingeteilt. „Das ermöglicht den Bau von verschiedenartigen Haustypen“, so Katrin Hentschel.

„Die Höhenentwicklung der Gebäude in den jeweiligen Teilen des Plangebiets wird dem natürlichen Gelände angepasst, um eine Beeinträchtigung des Orts- und Landschaftsbildes weitestgehend zu vermieden und einen Übergang zwischen den Siedlungsbereichen und der offenen Landschaft zu gestalten. So ist der Bau von Einfamilienhäusern mit ausgebautem Dachgeschoss, wie sie direkt angrenzend bereits vielfach vorhanden sind, oder eine niedrigere Bebauung im Bungalowstil am Übergang zu den angrenzenden Kleingärten angedacht.“

Zwischen 140 und 190 Euro kostet der Quadratmeter für vollerschlossenes Bauland. In einem ersten Bauabschnitt konnten bereits im Jahr 2020 vollerschlossene Baugrundstücke mit einer Größe zwischen 500-1200 m² an 23 Bauherrn übergeben werden.

Wer sich für ein Grundstück im Wohngebiet „Rappenberg“ interessiert, kann sich in die Interessentendatei der Grimmaer Wohnungs- und Baugesellschaft eintragen lassen. Die Planung übernahm das Landschaftsarchitekturbüro Knoblich aus Zschepplin.

Hintergrund:

Großzügig neu zu entwickelnde Grünstrukturen sowie der weitgehende Erhalt des üppigen Baumbestandes und dies größtenteils als öffentliche Grünfläche.

  • Schafft bzw. erhält somit Erholungs- und Spielflächen (ca. 2,6 ha) unmittelbar vor der Haustür.
  • Durchführung erforderlicher Kompensationsmaßnahmen / Ersatzaufforstung im Rahmen der tatsächlichen Waldumwandlung. Vermeidungsmaßnahmen zum Erhalt von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sowie zum Schutz eines Zauneidechsenhabitats und potentieller Brutbäume des Eremiten.
  • Großzügige Gestaltung der öffentlichen Straßenverkehrsflächen innerhalb des Gebietes, zudem sind an den bereits angrenzten Bestandsstraßen „Brauereiweg“ und „Fliederweg“ ein separater Gehweg sowie straßenbegleitende Stellplätze und Standorte für Straßenbäume vorgesehen. Grünflächen werden mit Pfaden oder Geh-/ Radwegen durchzogen.
  • Alle Straßenzüge im Wohngebiet werden von der Thüringischen Mehlbeere alleeartig gesäumt.
  • Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist Inhalt der Planung.
  • Die Festsetzung der vier allgemeinen Wohngebiete fordert über die Zahl der Vollgeschosse oder die Gestaltung der Baukörper eine strukturierte städtebauliche Gliederung und ermöglicht dennoch den Bau von verschiedenartigen Haustypen. Eine künftige Bebauung die sich dem vorherrschenden aufgelockertem Ortsbild zukunftsorientiert anpasst.
  • Die Höhenentwicklung der Gebäude in den jeweiligen Teilen des Plangebiets wird dem natürlichen Gelände angepasst, um eine Beeinträchtigung des Orts- und Landschaftsbildes weitestgehend zu vermieden und einen Übergang zwischen den Siedlungsbereichen und der offenen Landschaft zu gestalten.
  • So ist der Bau von Einfamilienhäusern mit ausgebautem Dachgeschoss, wie sie direkt angrenzend bereits vielfach vorhanden sind, oder eine niedrigere Bebauung im Bungalowstil am Übergang zu den angrenzenden Kleingärten angedacht.
  • Zudem wurden die Baufelder mit Bedacht um die bestehenden Gehölze, Grünbereiche, Habitate und Brutbäume entwickelt.
  • Positiver Nebeneffekt, die neuen Bewohner leben sofort in unmittelbarer Nachbarschaft zu blühenden Wiesen und Waldflächen.
  • Ein Wohngebiet mit einem in allen Himmelsrichtungen durchzogenem Grüngürtel ohne Einfriedungen aus Mauern oder „Schottergärten“.
  • Abgerundet wird der Anspruch eine komplexe Infrastruktur zu schaffen, durch den Neubau einer Kindertagesstätte, dem Bau eines Spielplatzes eingebettet im Wald- und Grünbereich sowie dem Anschluss ans Glasfasernetz.

Die Bearbeitung im Fluss der Genehmigungen

  • Die Ergebnisse der in den Jahren 2019/2020 erfolgten Umweltprüfung waren ein Bestandteil des Bebauungsplans, welchem die Stadträte im Februar 2022 geschlossen zustimmten. 
  • Nach diesem aufwendigen und zeitintensiven Prozedere gilt es die Planung schnellstmöglich zur Genehmigung vorzubereiten, um noch im Sommer 2022 mit den Erschließungsarbeiten starten zu können. Allen Beteiligten ist klar, die Aufgaben sind auf Grund der vor Ort vorhandenen Topographie und Bodenstruktur sehr anspruchsvoll.
  • Parallel erfolgen die Vermessungsarbeiten und die Parzellierung der 53 Grundstücke, welche zwischen 500 – 1.650 m² groß sind.
  • Die Liste der Interessenten ist groß und geduldig sehen diese der Vermarktung der Grundstücke entgegen, um endlich einen Bauplatz am „Gänseblümchenweg“, v„Zum Wiesenacker“, dem „Wacholderring“ oder „Hagebuttenweg“ zu erwerben.
  • Im Übrigen wurden die Straßennamen bereits im Vorfeld in einem öffentlichen Wettbewerb durch eine Jury ermittelt und sollten bewusst durch kreative und identitätsstiftende Namen den grünen Charakter des Wohngebietes bekräftigen. Somit sollen sich die zukünftigen Grimmaer bereits mit Erwerb des vollerschlossenen Baufeldes im Straßenzug heimisch fühlen.
  • Der Bau der energetischen barrierearmen Mehrfamilienhäuser liegt im Horizont 2023 und stellt derzeit sehr hohe Anforderung an die Planung hinsichtlich einer klimaneutralen Umsetzung.

Zeitschiene

  • Vermessung /Parzellierung der Baugrundstücke abgeschlossen
  • Übernahme im Vermessungsamt nach Widerspruchsfrist ab Ende Mai
  • Abschluss Erschließungsplanung I./2022
  • Ausschreibung der Erschließungsarbeiten folgend
  • Start Arbeiten Ende Sommer 2022
  • Vermarktung ab Herbst 2022

Erhaltenswerter Baumbestand

  • üppig vorhandenes Grün
  • 2,6 ha Gesamtfläche bleiben als öffentliche Grünfläche erhalten
  • Lage am Hang
  • hoher Anspruch und hohe Herausforderung an den Umweltbericht und deren Umsetzung im Bebauungsplan
  • Vermeidungs- und Verminderungsmaßnahmen (Erhalt und Ausgleich Grünpflanzenschutz; Schutz Zauneidechsenhabitat, Bruträume)
  • vorhandene Wald- und Grünfläche kann sofort als Erholungsfläche und „Grüne Lunge“ für das Wohngebiet und fortan weiter als Frischluftschneise für das Stadtgebiet dienen
  • schattiges Blätterdach wird Waldspielplatz für die Kinder entstehen
  • grüner Wall von ca. 1,2 ha zieht sich durch das gesamte Wohngebiet

Wohncluster

  • Standortqualität durch aufgelockerte offene Bauweise
  • In Clustern bzw. verschiedene Wohnformen und Bauweisen geplant
  • möglich, da bereits jetzt über 100 Anfragen, deren Interesse und Ansprüche aktiv im Plan eingebunden
  • Grundstücksgrößen zwischen 500 – 1.650 m2
  • Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser

Infrastruktur

  • Neubau Kindertagesstätte
  • Wallboxen, so gewünscht
  • ÖPNV Stadtbuslinie
  • Glasfaser

Ausgangslage

Ein neues Wohnumfeld inspiriert von der Natur

Keine 08/15-Wohnsiedlung, viel Grün, Platz für Kinder und vor allem eine aufgelockerte Bauweise: Das war die Aufgabenstellung, ein zeitgemäßes Wohngebiet am Rappenberg zu gestalten. Der Masterplan, der konkrete Vorschläge für den zweiten Bauabschnitt liefert, stellten Oberbürgermeister Matthias Berger, GWB-Geschäftsführerin Katrin Hentschel und Planer Bernd Knoblich bereits der Öffentlichkeit vor.

„Wir profitieren unglaublich stark von der wachsenden Leipziger Region“, so das Stadtoberhaupt. In Grimma sind so gut wie alle Grundstücke weg. „Die Erschließung neuer Flächen ist nötig, um den vielen Anfragen gerecht zu werden“.

Nordwestlich der Altstadt soll zwischen Brauereiweg und Rappenbergring im zweiten Bauabschnitt auf 8,3 Hektar ein attraktives und vor allem grünes Wohngebiet entstehen. Das Besondere dabei: über ein Viertel der Fläche bleibt naturbelassen. Fast der gesamte Baumbestand zieht sich wie ein grünes Band durch das Quartier.

Insgesamt sind 52 vollerschlossene Eigenheimbauplätze, in der Größe zwischen 500 bis 1.650 Quadratmeter, und zwei Mehrfamilienhäuser in Planung. Eine neue Kindertagesstätte soll das Wohngebiet im Norden bereichern. Und mittendrin bildet ein 1,2 Hektar großer Grünzug mit Spiel- und Erholungsflächen das Herzstück. Unter dem schattigen Blätterdach ist die perfekte Fläche für einen Spielplatz.

„Von der allerersten Entwurfsplanung an bestand der Anspruch, ökologisch und auch im Hinblick auf den Wohnwert ein besonderes und grünes Wohngebiet zu erarbeiten. Der üppige und erhaltenswerte Baumbestand sorgt für viel natürlichen Raum“, so Oberbürgermeister Matthias Berger.

„Das Wohngebiet entstand nicht am Reißbrett, sondern orientierte sich an der umfassenden Grünstruktur innerhalb des Baugebietes. Wir platzierten die Baufelder um den wertvollen Grünbestand herum, so dass Gehölze, Habitate und Brutbäume erhalten bleiben können“, fügt Katrin Hentschel, Geschäftsführerin der Grimmaer Wohnungs- und Baugesellschaft, hinzu.

„Der positive Nebeneffekt: die neuen Bewohner leben in unmittelbarer Nachbarschaft zu blühenden Wiesen und Waldflächen.“ Die Nachfrage sei ungebremst. „Nahezu täglich werden Informationen zum Rappenberg von Bauwilligen abgefragt“, bestätigt das Stadtoberhaupt. Die Erschließung und Vermarktung liegt in den Händen der Grimmaer Wohnungs- und Baugesellschaft (GWB), ein Tochterunternehmen der Stadt Grimma.

Standartwohngebiete kann jeder

Die Haupterschließung des Wohngebietes erfolgt über die Umgehungsstraße und den Brauereiweg. Eine direkte Durchfahrung von Süd nach Nord und andersherum wird es nicht geben. Poller riegeln das 30er-Zone-Wohngebiet ab. Die 15 Verträge mit den Pächtern der Gärten im nördlichen Teil des neuen Wohngebietes, die nicht dem Kleingartenverein „Thostgrundbach“ angehören, wurden gekündigt.

Die Kleingärten der Gartensparte „Thostgrundbach“ im südlichen Teil bleiben bestehen. An der Zufahrt zur Scholle ändert sich nichts. Auf den ersten 23 Grundstücken rund um Holunder- und Fliederweg sind bebaut. Bereits in 1970er Jahren gab es Bestrebungen, die Stadt an dieser Stelle zu erweitern. 

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