„Bei Amazon werden die Löhne willkürlich und nach Gutsherrenart erhöht. Die einen bekommen etwas, andere gehen leer aus. Je nach Standort. Einen Tarifvertrag verweigert der Konzern beharrlich. Der aber würde Sicherheit für die Beschäftigte bedeuten. Im Arbeitskampf um die tarifvertragliche Absicherung von Löhnen und Arbeitsbedingungen bei Amazon hat ver.di nun erneut die Beschäftigten in neun Versandzentren des Handelskonzerns zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.“
Dieser Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di vom Oktober dieses Jahres fasst die Situation der Beschäftigten bei Amazon gut zusammen.
Seit Jahren fordern die Beschäftigten und ver.di tarifliche Sicherheit bei Amazon. Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz, das Mindestlohngesetz, das Gesetz zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und den Datenschutz gehören zu einigen der Kritikpunkte hinsichtlich der Arbeitsbedingungen bei Amazon.
Besonders migrantische Beschäftigte sind den schlechten Arbeitsbedingungen häufig ausgeliefert, da sie nicht immer über Kenntnisse der deutschen Sprache oder des Arbeitsrechts verfügen. Dadurch sind sie nicht hinreichend über ihre Rechte als Arbeitnehmer/-innen in Deutschland informiert.
Pünktlich zur Prime Week organisiert die Gewerkschaft ver.di gemeinsam mit der Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte in Sachsen BABS eine Aktion am Amazon Air Hub in Schkeuditz. Ziel der Aktion ist es, mit migrantischen Beschäftigten ins Gespräch über ihre Situation im Betrieb zu kommen und über Angebote zur arbeitsrechtlichen Themen zu informieren. Dabei wird die Aktion von dem Streik-Soli-Bündnis Leipzig unterstützt.
23. November in der Zeit von 6 bis 8 Uhr, Verkehrsinsel S-Bhf. Schkeuditz West
Zu den Organisatoren:
Das ver.di-Projekt our hub des Fachbereichs E (Postdienste, Spedition, Logistik) ist zuständig für die Beschäftigten der am Flughafen LEJ ansässigen Unternehmen. Ziel des Projektes sind der Ausbau und die nachhaltige Sicherung gewerkschaftlicher Strukturen in den Betrieben. Kontakte und weitere Infos unter: https://psl-sat.verdi.de/
Die Beratungsstelle für ausländische Beschäftigte in Sachsen (BABS) unterstützt Arbeitnehmer/-innen aus EU-Mitgliedsländern, die in Sachsen ihre Tätigkeit ausüben oder es planen. Es werden in Sachsen angestellte sowie entsandte Arbeitnehmer/-innen beraten. Im Mittelpunkt der Beratung stehen Fragen des Arbeitsrechts und Sozialrechts. Es handelt sich um eine Erstberatung, sie umfasst keine gerichtliche Vertretung. Die Beratung wird in mehreren Sprachen (Deutsch, Tschechisch, Polnisch, Slowakisch, Ungarisch, Rumänisch und Englisch) angeboten. Kontakte und weitere Infos unter www.babs.sachsen.de
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