Viele Mythen ranken sich um das Thema Dämmung. Insbesondere, dass eine bessere Dämmung Schimmel befördere. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Gibt es Probleme, liegt das weniger an der Dämmung, sondern eher an einer unzureichenden Ausführung oder nicht angepasstem Lüftungsverhalten. Die Verbraucherzentrale Brandenburg gibt Tipps zur richtigen Strategie.

Eine gute Dämmung beugt Schimmel vor

Um die Temperaturen in der Wohnung oder dem Haus auf Wohlfühl-Niveau zu halten, hilft eine gute Wärmedämmung sowohl im Winter als auch im Sommer. „Zudem ist es eine der besten Methoden, um Heizkosten zu sparen und Schimmel zu vermeiden,“ sagt Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Der Befall von Schimmel wird bisweilen mit der Dämmung eines Hauses in Verbindung gebracht.

Allerdings verringert eine gute Wärmedämmung sogar das Schimmelrisiko, denn er entsteht vorrangig dort, wo feuchtwarme Luft auf kalte Bauteile trifft. An gedämmten Außenwänden eines Hauses hat Schimmel schlechte Chancen, weil sich die Temperatur auf der Oberfläche der Innenwand erhöht.

Regelmäßiges Lüften notwendig

Ein weit verbreiteter Mythos in diesem Zusammenhang ist, dass Wände atmen müssen. Aber: „Wände atmen nicht, weder gedämmte noch ungedämmte“, so Jahn. Anders ist es bei Fenstern. Werden beispielsweise undichte Fenster ausgetauscht, gelangt durch die neuen Fenster weniger Luft von außen in das Haus. Das heißt: Das Haus lüftet durch die vormals undichten Fenster nicht mehr „von selbst“ und es verbleibt mehr feuchte Luft im Haus. Daher ist es wichtig, nach einem Fenstertausch das Lüftungsverhalten anzupassen.

„Als Faustregel gilt: Mindestens zweimal täglich für etwa fünf Minuten bei komplett geöffneten Fenstern stoßlüften. Je mehr Menschen sich in der Wohnung aufhalten, desto häufiger sollte man lüften“, erläutert der Verbraucherschützer. Die Heizung sollte währenddessen ausgestellt sein, um keine Heizenergie zu verschwenden.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden

Der größte Risikofaktor für Schimmel ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto größer ist das Schimmelrisiko. Die Luftfeuchtigkeit in den einzelnen Räumen der Wohnung darf nicht dauerhaft über 60 Prozent liegen. Verbraucher:innen sollten dies im Auge behalten. „Das geht mit einem Hygrometer, das man im Baumarkt oder online kaufen kann“, erläutert Jahn. Zudem sollte die Temperatur in allen Wohn- und Schlafräumen mindestens 16 Grad betragen, damit Schimmel keine Chance hat. 

Unabhängige Beratung in Anspruch nehmen

Bei Fragen zu den Themen Lüften, Dämmen oder Energiesparen vereinbaren Interessierte unter 0331 – 98 22 999 5 (Mo-Fr 9-18 Uhr) einen Termin für eine kostenlose telefonische oder Video-Beratung. Weitere Informationen gibt es unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/energie/energiesparberatung-15772. Die Verbraucherzentrale bietet im Winter zudem eine Vielzahl an kostenfreien Online-Vorträgen zum Thema Energie an. Die Veranstaltungen sind hier zu finden: Web-Seminare | Verbraucherzentrale Brandenburg (verbraucherzentrale-brandenburg.de)

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