Als völlig unzureichend hat die IG Metall das Angebot des Arbeitgeberverbandes VME für die 100 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg zurückgewiesen. „Für ernsthafte Verhandlungen ist dieses Angebot viel zu dünn und zu vage“, sagte IG Metall- Verhandlungsführerin Irene Schulz. „Am Tag vor Ende der Friedenspflicht nennen die Arbeitgeber nicht einmal eine Zahl für eine dauerhafte Lohnerhöhung. Die IG Metall wird mit Warnstreiks von der Nacht auf Montag an den Druck verstärken.“
Bei der dritten Verhandlungsrunde für Berlin-Brandenburg verpassten die Arbeitgeber die letzte Chance auf eine Einigung innerhalb der Friedenspflicht. Sie boten den Beschäftigten für die nächsten zweieinhalb Jahre lediglich einen Einmalbetrag von 3000 Euro an. Ein Datum für die Auszahlung gaben sie nicht an. Eine Erhöhung der Monatslöhne stellten sie für diesen langen Zeitraum in den Raum, ohne eine Prozentzahl anzugeben. Die IG Metall fordert eine dauerhafte Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um acht Prozent für zwölf Monate.
Irene Schulz, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin IG Metall Berlin, Brandenburg, Sachsen: „Dieses Angebot ist ebenso dürftig wie schwammig. Damit verweigern die Arbeitgeber konkrete Verhandlungen und heizen die Stimmung in den Betrieben auf. Auch im dritten Anlauf belassen sie fast alles im Nebulösen und Ungefähren. Ihr einziges konkretes Angebot für einen Zeitraum bis ins Jahr 2025 hinein ist eine Einmalzahlung.
Wir alle wissen: Bis dahin werden die Preise nicht nur einmal, sondern dauerhaft und deutlich zulegen. Die Beschäftigten brauchen und sie erwarten eine dauerhafte und deutliche Lohnerhöhung. Sie werden nun mit flächendeckenden Warnstreiks ihren Unmut über die Arbeitgeber-Blockade demonstrieren.“
Außerdem knüpft der Arbeitgeberverband sein Angebot an eine dauerhafte automatische Differenzierung und Möglichkeiten für eine betriebliche Variabilisierung von tariflichen Entgeltbestandteilen. „Beides ist mit uns nicht zu machen. Die wirtschaftliche Lage in der Metall- und Elektroindustrie ist viel stabiler als von den Arbeitgebern dargestellt“, betonte Schulz. „Zahlreiche Unternehmen fahren noch immer hohe Gewinne ein. Die Beschäftigten sind hoch motiviert und entschlossen, mit Warnstreiks ihrer berechtigten Forderung nach acht Prozent mehr Nachdruck zu verleihen.“
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