Die deutsche Komponistin Karola Obermüller erhält das 5. Internationale Hanns-Eisler-Stipendium der Stadt Leipzig. Die Auszeichnung wird ihr am heutigen 5. Oktober 2022 im Konzert der Gewandhaus-Reihe musica nova von Kulturamtsleiterin Dr. Anja Jackes und dem Vorsitzenden des Eisler-Haus Leipzig e. V., Steffen Schleiermacher, verliehen.
Die namhafte Jury aus Stefan Conradi (Edition Peters), Prof. Stefan Fricke (Hessischer Rundfunk), Annette Schlünz (Komponistin) und Prof. Ipke Starke (HMT Leipzig) unter Vorsitz des Komponisten und Pianisten Steffen Schleiermacher wählte sie aus 33 Bewerbungen aus. Karola Obermüller überzeugte die Jury als erfahrene Komponistin mit einem umfangreichen Werkverzeichnis und einer kontinuierlichen Aufführungschronik.
Vor allem zeigt sie sich neben einer profunden Kenntnis des Musikbetriebs den dialektischen Denkstrukturen des Komponisten, Musiktheoretikers und Gesellschaftskritikers Hanns Eisler verpflichtet.
Das Internationale Hanns-Eisler-Stipendium bildet den Kern eines europaweit einzigartigen Composer in Residence Programms: So erhält die 1977 geborene Komponistin 5000 Euro für den Lebensunterhalt und kann ab April 2023 fünf Monate lang kostenfrei in der Geburtswohnung von Hanns Eisler in der Leipziger Hofmeisterstraße 14 wohnen, um sich dort einem zuvor skizzierten Arbeitsprojekt zu widmen. Das fertige Werk werden Steffen Schleiermacher und das Ensemble Avantgarde in der ersten musica nova der darauffolgenden Saison, also im Oktober 2023, zur Uraufführung bringen.
Karola Obermüller folgt auf Klaus Ospald, der als vierter Stipendiat während seines Aufenthalts in Leipzig unter anderem seine Komposition „Entlegene Felder II“ grundlegend überarbeitet hat. Die Neufassung des Werks für Flöte, Klarinette und Schlagwerk wird im heutigen Konzert uraufgeführt.
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