Die Psychosoziale Studierendenberatung des Studentenwerkes Leipzig feierte am 1.9.2022 mit einem Festakt ihr 10-jähriges Bestehen. Seit 2012 wird die Psychosoziale Studierendenberatung des Studentenwerkes in Kooperation mit der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig – vertreten durch die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums – angeboten.
Bei der Psychosozialen Beratung können die Studierenden der sieben Leipziger Hochschulen im Zuständigkeitsbereich des Studentenwerkes Leipzig entgeltfreie fachkompetente Beratung zu Studienschwierigkeiten wie z.B. Aufschiebeverhalten und Prüfungsangst sowie Unterstützung bei persönlichen Konfliktsituationen und psychischen Belastungen wie z.B. depressiven Verstimmungen, Selbstzweifeln oder Ängsten erhalten.
Das Studentenwerk kooperiert dabei mit der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Das Beratungsteam ist mit approbierten Therapeut:innen bzw. Diplompsycholog/-innen, die sich in fortgeschrittener therapeutischer Zusatzausbildung befinden, fachkompetent besetzt. So kann neben einem hohen Beratungsstandard auch die Anbindung an neueste therapeutische Entwicklungen gewährleistet werden.
Die Festveranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Sächsischen Wissenschaftsministers Sebastian Gemkow. Stellvertretend für ihn, dankte Dr. Ronald Werner, Abteilungsleiter Hochschulen im Sächsischen Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus in seinem Grußwort den Berater:innen, die den Studierenden in schwierigen Situationen, nicht zuletzt in der Pandemie mit ihrem Rat zur Seite stehen: „Neben der wirtschaftlichen Unterstützung der Studentinnen und Studenten gewinnt auch die Hilfe und Beratung in schwierigen Lebenssituationen immer mehr an Bedeutung und wird zu einer wichtigen Säule für den Studienerfolg. Das wird durch die erfolgreiche Zusammenarbeit des Studentenwerkes mit der Universität in Leipzig noch gestärkt.“
Dr. Andrea Diekhof, Geschäftsführerin des Studentenwerks Leipzig, freute sich über die erfolgreiche Weiterentwicklung der Psychosozialen Beratung innerhalb der letzten 10 Jahre: „Die Psychosoziale Beratung leistet einen entscheidenden Beitrag zur Chancengleichheit an den Hochschulen, gerade in Verknüpfung mit den anderen Beratungsangeboten. Daher ist sie essentiell für erfolgreiche Studienverläufe.
Dank des Zuschusses des Freistaats Sachsen zum laufenden Betrieb der Sozialen Dienste konnten wir das Leistungsangebot der Psychosozialen Beratung zusammen mit unserer Kooperationspartnerin, der Universität Leipzig, erheblich weiterentwickeln. Die für 2022 zusätzlich zur Verfügung gestellten Mittel aus dem Corona-Bewältigungsfonds des Freistaates Sachsen machten es möglich, die Kapazitäten an die pandemiebedingt stark gestiegenen Beratungsbedarfe anzupassen.“
Im Rahmen der Festveranstaltung stellte Dr. Kris-Stephen Besa der Universität Münster in einem Impulsvortrag die Ergebnisse der während der Pandemie durchgeführten Studien Studi.co I und II der Universität Heidelberg und Universität Münster vor und machte die psychischen, physischen und finanziellen Belastungen der Studierenden und vor allem der marginalisierten Gruppen deutlich. In der anschließenden der Podiumsdiskussion herrschte Einigkeit darüber, dass eine stabile Finanzierung der Psychosozialen Beratung über das Jahr 2022 hinaus und unabhängig von der Pandemieentwicklung notwendig sei.
Nur so könnte der Belastung von Studierenden niedrigschwellig und präventiv entgegengewirkt werden. Prof. Eva Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig betonte zudem die Wichtigkeit der Präsenzlehre: „Ein Studium vor Ort an den Hochschulen ist auch für die psychische Gesundheit von Studierenden essenziell, ergänzt um digitale Angebote für bestimmte vulnerable Gruppen, die nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen können.“
Ziel der Psychosozialen Beratung ist es, möglichst vielen Studierenden der Leipziger Hochschulen in persönlichen Konflikt- und Krisensituationen, bei belastenden Ereignissen sowie bei Ängsten und Zwängen, die das Studieren beeinträchtigen, frühzeitig eine niedrigschwellige Anlaufstelle zu bieten, in der sie Beratung durch spezialisiertes Fachpersonal finden.
Um einer Häufung von Studienausfällen (z. B. durch Wiederholungsprüfungen, Studienabbrüche) und psychischen Belastungen effektiv akut und präventiv entgegen zu wirken und die vorhandenen Ressourcen so effizient wie möglich einzusetzen, bündeln die Beteiligten ihre Kräfte in einer Kooperation. Studierende der Leipziger Hochschulen können sich jederzeit an das Team der Psychosozialen Beratung wenden und erhalten fachkundigen Rat und individuelle Unterstützung bei der Lösung ihrer Problemstellung.
Es können dabei studienbezogene und persönliche Anliegen im Rahmen der Beratungsgespräche betrachtet werden, um so mit einem ganzheitlichen Blick Studienverzögerungen, -zweifeln und -abbrüchen entgegen zu wirken und diese zu vermeiden.
Beraten werden die Studierenden zum einen in Einzelberatungen, die bis zu 50 Minuten dauern können und zum anderen in offenen Sprechstunden, die jeweils in Präsenz, per Telefon oder Video genutzt werden können. Zum anderen gibt es neben den Einzelberatungsangeboten auch offene und geschlossene Gruppenangebote, die entweder in Kombination mit den Einzelberatungen oder exklusiv genutzt werden können. So kann in den Einzelgesprächen die individuelle Situation der Studierenden betrachtet, über Gruppenangebote aufgeklärt und die Motivation für die Teilnahme an einem passenden Gruppenangebot gestärkt werden.
Die Studierenden können beim Studentenwerk Leipzig zwischen zwei Beratungsstandorten der Psychosozialen Beratungsstelle wählen: Dem Zentrum für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikums Leipzig (Semmelweisstr. 10, 04103 Leipzig) und dem Center for Social Services des Studentenwerkes Leipzig (CSS, Gutenbergplatz 4, 04103 Leipzig). Im CSS finden die Studierenden neben der psychosozialen Beratungsstelle auch die Sozialberatung des Studentenwerks Leipzig, die Anlaufstelle für alle Studierenden bei Fragen rund um Studienorganisation, -finanzierung und sozial- sowie aufenthaltsrechtlichen Fragen.
Als spezielles Angebot für Studierende der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig (HMT) bietet die Psychosoziale Beratung des Studentenwerkes Leipzig in Kooperation mit der HMT seit 2017 Einzel- und Gruppenberatungen zu verschiedenen Themen wie Auftrittsangst, Stressbewältigung und positiver Umgang mit Lampenfieber an.
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