Unter dem Motto „Raus aus dem Bildungsnotstand!“ rufen die Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen sowie der Sächsische Lehrerverband (SLV) zu einer Kundgebung am 21. September um 17 Uhr vor dem Sächsischen Landtag auf. Auch der Berufsschullehrerverband (LVBS) und der Philologenverband (PVS) unterstützen den Aufruf.
Uschi Kruse, Landesvorsitzende der GEW in Sachsen: „Noch nie haben wir ein Schuljahr erlebt, in dem schon zu Beginn die Personalnot an sächsischen Bildungseinrichtungen so groß war. Aber offensichtlich fehlt der politische Wille, dies künftig zu ändern. Anders lässt sich der Haushaltsentwurf der Landesregierung nicht erklären, der keinerlei Verbesserungen an Kitas vorsieht und für die Schulen weiteren massiven Personalmangel bedeutet.
Daher ist es dringend notwendig, gemeinsam und mit den Eltern auf die Straße zu gehen. Wir wehren uns damit auch dagegen, dass Kredite zur Unzeit zurückgezahlt werden, während die personelle Unterversorgung weiter auf dem Rücken der Kinder, Jugendlichen und Beschäftigten ausgetragen wird.
Der Haushaltsentwurf sieht weder die im Koalitionsvertrag der Landesregierung angekündigte Verbesserung des Personalschlüssels in Kitas vor, noch sind ausreichend Stellen für Lehrkräfte oder Unterstützungspersonal geplant, die den steigenden Schülerzahlen auch nur annähernd gerecht werden.
Michael Jung, amtierender Landesvorsitzender des SLV, konstatiert: „Jahrelang hat der SLV vor einer dramatischen Entwicklung der Personalsituation gewarnt und Lösungsstrategien aus der Abwärtsspirale aufgezeigt. Aber die politischen Entscheidungsträger waren nicht zum Umdenken zu bewegen. Mit Schulbeginn stehen nun erneut Mangelverwaltung und Schadensbegrenzung in vielen Schulen auf der Tagesordnung.
Statt Bildungsqualität herrscht Bildungsnotstand und das System steht kurz vor dem Kollaps. Wir fordern von der Landesregierung umgehend mehr personelle Ressourcen und Entlastungsmaßnahmen für die Beschäftigten in Schulen und Kitas.“
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