In der nordsächsischen Stadt Delitzsch wird in den nächsten Jahren ein Großforschungszentrum entstehen.
Das verkündeten am 29. September 2022 die Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger und die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt Michael Kretschmer und Dr. Reiner Haselhoff sowie Prof. Dr. Uwe Cantner, Vorsitzender der Expertenkommission „Forschung und Innovation“ bei der Bundespressekonferenz in Berlin.
Ziel des künftigen „Center for the Transformation of Chemistry“ (CTC) ist die Umwandlung von Chemie von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft. Ressourcen sollen wiederverwendet werden, auch um künftig unabhängiger von fossilen Energien zu werden und den Co2-Ausstoß zu mindern. Dabei ist auch die Zusammenarbeit mit bestehenden Chemieunternehmen in Sachsen-Anhalt geplant.
Für die Stadt Delitzsch verbinden sich mit der heute verkündeten wegweisenden Entscheidung und schließlich der Errichtung des Großforschungszentrums viele positive Aussichten, denn mitsamt Folgeeinrichtungen rechnet man in der Loberstadt mit einer Beschäftigtenzahl von rund 1.000.
„Ich denke, ich spreche für alle Menschen der Region, wenn ich sage – wir sind sehr glücklich über diese Entscheidung!“ so der Delitzscher Oberbürgermeister Dr. Manfred Wilde. Und weiter: „Die Stadt wird damit zum Wissenschaftsstandort werden, die ganze Region wird aufgewertet und von dieser international bedeutsamen Einrichtung profitieren. Letztendlich ist es ein versöhnlicher Abschluss mit der jahrzehntelangen Bergbaugeschichte, die im Revier ihre tiefen Spuren hinterlassen hat.“
Sein Dank gilt allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit in der Wettbewerbsphase.
Hintergrund Großforschungszentren in Ostdeutschland
Im 2020 in Kraft getretenen Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen war die Gründung je eines Großforschungszentrums im Lausitzer Revier und im Mitteldeutschen Revier verankert worden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte im Rahmen eines 2020 begonnenen Wettbewerbs nach umsetzungsreifen und nachhaltigen Konzepten für die vom Strukturwandel stark betroffenen Regionen gesucht.
Mit dem CTC am Standort Delitzsch hat sich der Projekt-Initiator Prof. Dr. Peter H. Seeberger im Mitteldeutschen Revier gegen zwei Mitbewerber aus der Region Leipzig durchgesetzt.
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