Dem vielfältigen Wirken des renommierten Bildhauers und Medailleurs Bernd Göbel widmet sich eine gemeinsame Sonderausstellung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften – Leopoldina. Im Zentrum stehen dabei die Medaillen Göbels, die im Auftrag wissenschaftlicher Einrichtungen entstanden sind. Die Schau ist ab Mittwoch, 28. September, in der Kustodie im Löwengebäude der MLU zu sehen.
Bernd Göbel ist einer der wichtigsten Vertreter der halleschen Bildhauerei- und Medaillenschule. Die gemeinsame Ausstellung der MLU und der Leopoldina würdigt das vielseitige Schaffen des Künstlers. Im Fokus stehen dabei Göbels Verdienste um die Medaillenkunst. Neben für die Leopoldina geschaffenen Porträtmedaillen werden Arbeiten für die Stadt und die Universität präsentiert.
Diese zeigen die Auseinandersetzung des Künstlers mit historischen Ereignissen und Personen. Göbels Haltung gegenüber aktuellen gesellschaftlichen Themen wird in seinen freien Kunstwerken deutlich. Die Ausstellung präsentiert auch Gipsmodelle von Göbels Großplastiken. Sie verweisen auf bildhauerische Arbeiten des Künstlers im öffentlichen Raum, die die mitteldeutsche Kulturlandschaft prägen.
Bernd Göbel (1942) ist einer der renommiertesten deutschen Medaillenkünstler der Gegenwart. Nach einer Lehre als Holzbildhauer studierte er 1963 bis 1969 Bildhauerei an der Hochschule für industrielle Formgestaltung – Burg Giebichenstein. 1969 bis 1982 war er hier Assistent, dann Dozent. Ab 1978 leitete er die Bildhauerklasse an der Burg.
1982 wurde er zum Professor für Plastik ernannt. 2008 schied er aus dem Hochschuldienst aus. In dritter Generation führte Göbel die hallesche Bildhauertradition fort. In diesem Sinne prägte er als Hochschullehrer und Künstler mehrere Generationen von Bildhauern. Ein Schwerpunkt seines Schaffens ist die Medaillenkunst. Hierfür erfuhr er große internationale Anerkennung.
Seit über 40 Jahren gestaltet Bernd Göbel für die Leopoldina Ehrenmedaillen, ebenso Medaillen zu Ereignissen und Personen der halleschen Stadt- und Universitätsgeschichte. Daneben schafft er im Privaten zum Teil launige und ironische Beiträge in Medaillenform. Sie sollen zum Nach- und Weiterdenken anregen und sind ein Spiegelbild von Göbels Haltung zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. Mit seinem bildhauerischen Schaffen prägt er die Stadtbilder und Erinnerungskultur im gesamten mitteldeutschen Raum.
Die Ausstellung wird vom Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. finanziell unterstützt.
Ausstellung: „Bernd Göbel. Menschen – Zeiten – Welten“
28. September 2022 bis 30. November 2022
Sessionssaal und Kupferstichkabinett im Löwengebäude
Universitätsplatz 11
06108 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 13 bis 18 Uhr
Eintritt frei
Am Dienstag, 27. September 2021, 18 Uhr, findet die Vernissage für geladene Gäste in Anwesenheit des Künstlers statt. Medienvertreterinnen und Medienvertreter können im Rahmen der Berichterstattung an der Veranstaltung teilnehmen.
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