Wenn ein Heizkörper im Haushalt rauscht, gluckert, pfeift oder nur lauwarm wird, während ein anderer glüht, lohnt es sich, einen hydraulischen Abgleich zu beauftragen. Was kompliziert klingt, ist eine einfache und verhältnismäßig günstige Methode, um Energie und Kosten für die Heizung zu sparen.
Die Verbraucherzentrale Brandenburg erläutert, was ein hydraulischer Abgleich ist, was es zu beachten gilt und welche Förderung es vom Staat dafür gibt.
Warum ist ein hydraulischer Abgleich sinnvoll?
„Bei vielen Heizungsanlagen ist das Heizwasser ungleichmäßig verteilt. Manche Heizkörper werden wärmer als notwendig, andere nicht warm genug“, erklärt Joshua Jahn von der Verbraucherzentrale Brandenburg. Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließen kann. Das Wasser im Heizungs-System sucht sich immer den Weg mit dem geringsten Widerstand.
Das heißt: Wasser fließt eher durch kurze und dicke statt durch lange und dünne Heizungsrohre. Dadurch kann es passieren, dass Zimmer, die weiter vom Heizkessel entfernt sind, zu wenig Heizwasser abbekommen. Insbesondere in oberen Stockwerken von Mehrfamilienhäusern ist das ein Problem und sorgt dafür, dass dort die Heizung nicht richtig warm wird.
Hydraulischer Abgleich reguliert Heizkörperventile
„Wir empfehlen in solchen Fällen einen hydraulischen Abgleich“, erläutert Joshua Jahn. Dabei reguliert die Fachkraft eines Heizungsbaubetriebes die Anlage durch Voreinstellung der Heizkörperventile so, dass nur die notwendigen Mengen Heizwasser in jeden Heizkörper gelangen und diese wieder alle Räume gleichmäßig wärmen. Sind noch keine voreinstellbaren Heizkörperventile vorhanden, ist ein Austausch notwendig. Der Handwerker sollte bei dieser Gelegenheit auch prüfen, ob bereits eine moderne Hocheffizienzpumpe vorhanden ist. Eine solche Pumpe spart gegenüber älteren, oft überdimensionierten Modellen bis zu 80 Prozent Strom ein.
Das gilt es zu beachten
Joshua Jahn empfiehlt: „Legen Sie Wert darauf, dass das beauftragte Unternehmen Ihnen hinterher die kompletten Berechnungsunterlagen aushändigt.“ Diese enthalten eine Dokumentation der Wärmeleistung für jeden Heizkörper und der jeweiligen Ventil-Einstellungen sowie Informationen zur Einstellung der Vorlauftemperatur und der Pumpe.
Kosten und Fördermittel für die Heizungsoptimierung
Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich sind davon abhängig, ob und welche Komponenten das Heizungsbauunternehmen austauschen muss und liegen im Durchschnitt bei 500 bis 1.000 Euro. Im Rahmen des Programms „Bundesförderung effiziente Gebäude“ können Hauseigentümer für die Maßnahme einen Zuschuss von 20% beantragen. Den Förderantrag müssen sie dazu vor Vertragsschluss zur Durchführung der Maßnahmen stellen.
Kostenloser Online-Vortrag zu Heizungsoptimierung am 7. September
Für alle Interessierten bietet die Verbraucherzentrale Brandenburg am 7. September und am 26. Oktober jeweils von 18:00 bis 19:30 Uhr einen Online-Vortrag zum Thema Heizungsoptimierung an. Dort erfahren sie, welches Einsparpotenzial in Heizungsanlagen schlummert und welche weiteren Möglichkeiten zur Optimierung bestehen.
Kostenlose Anmeldung unter: https://www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/
Unabhängige Beratung in Anspruch nehmen
Bei Fragen rund um das Thema Heiztechnik oder anderen Energiesparfragen können Verbraucher:innen Unterstützung durch die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale erhalten. Unter 0331 – 98 22 999 5 (Mo-Fr 9-18 Uhr) vereinbaren Interessierte einen Termin für eine kostenlose telefonische oder Video-Beratung. Weitere Informationen gibt es unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/
Keine Kommentare bisher