Das am kommenden Montag beginnende Schuljahr 2022/23 wird wiederholt allen Beteiligten gewaltige Kraftanstrengungen abverlangen und für viel Frust und Resignation sorgen, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen.
Sachsen ist personell für das kommende Schuljahr außerordentlich schlecht aufgestellt und bleibt weit hinter den Minimal-Anforderungen zurück. Derzeit fehlt nach Berechnungen der GEW Sachsen jede zehnte Lehrkraft an öffentlichen Schulen. Trotz deutlich steigender Schülerzahlen gelingt es nicht einmal, die altersbedingt ausscheidenden Lehrkräfte zu ersetzen. Einschnitte bei den Lerninhalten und Unterrichtsausfall sind unvermeidlich.
Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft in Sachsen: „Negative Folgen für die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen sind unvermeidlich. Für Lehrerinnen und Lehrer droht eine weitere Arbeitsverdichtung. Trotzdem fehlen bisher wirksame Vorschläge des Kultusministeriums zur Behebung des akuten und perspektivischen Personalmangels. Mehr noch: Der Stellenplan im Entwurf des Kultushaushaltes macht deutlich, dass man sich auf eine Fortsetzung des Mangels einstellt.“
Die GEW Sachsen wird nicht tatenlos zusehen. Sie sieht Lösungen vor allem in einem neuen wirksamen Programm, das bereits bei der Lehrkräfteausbildung beginnt, ein echtes Personalentwicklungskonzept beinhaltet und endlich eine tatsächliche und nachhaltige Entlastung der Lehrkräfte bewirkt.
„Den Schulen fehlt die Zeit an allen Ecken und Enden: Zeit für individuelle Förderung, Zeit für Klassenleitung, Zeit für Digitalisierung, Zeit für Zusatzaufgaben, Zeit für Schulleitung und Zeit für die Koordinierung multiprofessioneller Teams. Das ist besonders problematisch in einem Jahr der Unsicherheiten durch die Folgen des Angriffs auf die Ukraine, der einhergehenden Energiekrise und der Corona-Pandemie.“, so Kruse weiter.
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