Die Einschulung markiert einen neuen Lebensabschnitt, der für die ganze Familie Veränderungen mit sich bringt. Die meisten Kinder freuen sich auf die Schule. Doch längst nicht alle. „Es ist nicht unnatürlich, wenn Kinder wegen der Schule Befürchtungen haben. Wichtig ist es, dass Eltern ihren Sprösslingen Mut machen, Neugier wecken und vielleicht von der eigenen Einschulung erzählen.
Unbedachte Äußerungen über den nun beginnenden Ernst des Lebens oder nebulösen Andeutungen wie ‚Du wirst schon sehen‘ können ungewollt Versagensängste schüren, die Unvoreingenommenheit des Kindes und schlimmstenfalls das Selbstbewusstsein beschädigen“, sagt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der BARMER Sachsen.
Mit der neuen Umgebung vertraut machen
Zu den großen Veränderungen gehört der neue Schulweg mit möglichen Gefahren im Straßenverkehr. „Eltern sollten die verbleibenden Tage vor der Einschulung dafür nutzen, mit dem Kind den Schulweg mehrmals abzulaufen und das Überqueren von Straßen zu üben. Das macht die Kinder sicherer und schont die Nerven der Eltern,“ sagt Dr. Magerl.
Der Tag der Einschulung selbst sollte gefeiert werden. Kleine Überraschungen in der Schultüte, der Besuch der Großeltern und das Lieblingsessen würden den Tag für das Kind unvergesslich machen. Ob Ängste vor dem Schulanfang berechtigt seien, werde sich erst in den darauffolgenden Tagen und Wochen herausstellen.
Sorgen erkennen und ernst nehmen
Kommt das Kind wiederholt bedrückt nach Hause, klagt über Bauchschmerzen oder ist plötzlich ungewohnt still oder aggressiv, können dies Hinweise dafür sein, dass es sich in der Schule unwohl fühlt. „Kinder geben sich schnell selber die Schuld, wenn es Probleme gibt und verschließen sich, wenn sie Fragen beantworten sollen, die ihnen unangenehm sind“, sagt Dr. Magerl.
Das Beste was Eltern tun könnten, sei, viel Zeit mit dem Kind zu verbringen und genügend ruhige Momente schaffen, in denen sich das Kind öffnen könne. Hinter der Angst könne viel stecken, wie zum Beispiel Unwohlsein im unbekannten Schulgebäude, Einschüchterungen durch ältere Mitschülerinnen und Mitschülern oder unangenehme Situationen im Unterricht.
Auch wenn aus der Sicht von Erwachsenen die Sorgen von Kindern unbegründet erschienen, sollten Eltern diese ernst nehmen und nicht kleinreden. Es empfehle sich, die Klassenlehrerin oder den Klassenlehrer über die Schulängste zu informieren, um gemeinsam nach Lösungen suchen.
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