Zu den heute von Kultusminister Piwarz vorgestellten Fakten zum Schuljahresstart 2022/23 führt Sabine Friedel, SPD-Bildungsexpertin, aus: „Das neue Schuljahr wird eine große Herausforderung für die Schulen. Die Einstellung von 1.024 neuen Lehrkräften kann die Lücke nicht schließen.
Die regionale Verteilung zeigt, dass der Mangel inzwischen in den Großstädten und allen Schularten angekommen ist. Es ist wichtig, jetzt alle Hürden zu beseitigen und die Weichen neu zu stellen.
Kurzfristig kann helfen:
- Bewerbungen für den Schuldienst sollten ohne Fristen jederzeit möglich sein.
- Schulscharfe Einstellungen sollten an allen Schulen ohne Fristen jederzeit möglich sein.
- Ausländische Abschlüsse müssen schneller und großzügiger anerkannt werden.
- Anerkennungen im Seiteneinstieg dürfen nicht an wenigen fehlenden Leistungspunkten scheitern.
- Einstellungen von Lehrkräften, auch wenn Ortswunsch oder Schulart noch nicht genau passen, um eine Reserve aufzubauen
- Ausbau der Assistenz- und Unterstützungssysteme
Mittelfristig können die angedachten Modellstudiengänge im Lehramt für Entlastung sorgen. Die Konzepte für die Stufenausbildung an der Universität Leipzig, die ‚Primarstufe plus‘ an der TU Chemnitz oder ein Kooperationsstudiengang für Grund- und Förderschullehramt an der Hochschule Zittau/ Görlitz liegen auf dem Tisch. Erneut verstreicht die Chance zur Immatrikulation, daher müssen Wissenschafts- und Kultusministerium endlich handeln.
Und schließlich bleibt es dabei: Unser Schulsystem muss moderner, die Lehrpläne entschlackt und die Stofffülle reduziert werden. Das gibt auch mehr Luft in der Stundentafel und damit Raum für einen effizienteren Einsatz der Lehrkräfte. Auch mit Blick auf den Lehrerbedarf gilt: Der Prozess ‚Bildungsland Sachsen 2030‘ braucht endlich Ergebnisse!“
Hintergrund: https://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/2022/08/25/neues-schuljahr-startet-die-fakten/
Mehr zur Schule der Zukunft: https://www.spd-fraktion-sachsen.de/gute-bildung/
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