Vor dem Hintergrund der verheerenden Waldbrände in Gohrischheide (Landkreis Meißen), Arzberg (Landkreis Nordsachsen) sowie im Nationalpark Sächsische Schweiz in diesem Sommer hat das Kabinett die Einsetzung einer unabhängigen Expertenkommission „Waldbrände Sommer 2022“ beschlossen.
Ziel der Kommission ist es, die Geschehnisse und Abläufe objektiv auszuwerten und daraus Maßnahmen zur besseren Prävention, Bekämpfung und Nachsorge von Waldbränden abzuleiten.
Den Vorsitz der Kommission wird Prof. Hermann Schröder übernehmen, der als langjähriger Leiter der Abteilung „Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement“ in Baden-Württemberg ein ausgewiesener Fachmann in dem Bereich ist.
Staatskanzleichef Oliver Schenk sagte: „Bei den schweren Waldbränden in diesem Sommer haben unglaublich viele Menschen aus Sachsen und ganz Deutschland Hilfe geleistet. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz haben sie noch Schlimmeres verhindert. Dafür gilt ihnen allen Dank und Anerkennung der Staatsregierung. Nach dem Abschluss der Löscharbeiten gilt es nun, Lehren für die Zukunft zu ziehen. Dafür wird eine unabhängige Expertenkommission Vorschläge erarbeiten. Ich freue mich, dass anerkannte Fachleute ihre Bereitschaft erklärt haben, in diesem wichtigen Gremium mitzuwirken.“
Der Kommission werden ferner angehören für den Bereich Katastrophenschutz und Feuerwehr: Andreas Rümpel (Vorsitzender Landesfeuerwehrverband Sachsen a.D., langjähriger Amtsleiter Brand- und Katastrophenschutz der Landeshauptstadt Dresden), Bereich Wissenschaft/Technik: Prof. Dr. Ulrich Krause (Universität Magdeburg), Bereich Kommunales: Birgit Weber (ehemalige 2. Beigeordnete Landkreis Bautzen), Bereich Forstwissenschaft: Manuela Böhme (Projektleiterin des Forschungsprojektes Waldbrandvorbeugung im Harz am Institut für Waldschutz der TU Dresden), Bereich Naturschutz: Franz Leibl (Leiter der Nationalparkverwaltung Bayrischer Wald).
Die Expertenkommission wird in ihrer Arbeit auch die gewonnenen Erkenntnisse aus der landesweiten „Strategischen Waldbrandschutzkonzeption“ des Innenministeriums sowie aus dem spezifischen Waldbrandschutzkonzept des Umweltministeriums für die Nationalparkregion (Schwerpunkt Waldbrandprävention) berücksichtigen. Nach Möglichkeit sollen auch die auf tschechischer Seite gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen aus deren Brandgeschehen mit einbezogen werden.
Die unabhängige Expertenkommission »Waldbrände Sommer 2022” wird bei der Sächsischen Staatskanzlei angesiedelt sein und eine eigene Geschäftsstelle bekommen.
Die Kommission dokumentiert ihre Ergebnisse in einem schriftlichen Bericht an die Staatsregierung.
Keine Kommentare bisher