Während andere Bundesländer und einige Kommunen Sachsens Energiespar-Pläne aufstellen, bleibt es auf sächsischer Landesebene still. Höchste Zeit, dass sich das ändert, mahnt der BUND Sachsen an: Energie einzusparen verringert die Abhängigkeit von russischen Energieimporten und zukünftige Abhängigkeiten von anderen autokratischen Ländern, es beugt ganz praktisch drohenden Engpässen vor und ist ein unverzichtbarer Baustein zur Eindämmung der Klimakrise.
Prof. Dr. Dr. Felix Ekardt, Nachhaltigkeitsforscher und Vorsitzender des BUND Sachsen, erklärt: „Hitzewellen, Hochwasser und andere Katastrophen werden immer schlimmer werden, wenn wir nicht massiv zulegen beim Klimaschutz. Dazu sind wir alle durch die 1,5-Grad-Grenze im Pariser Klima-Abkommen und durch das von uns erkämpfte Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2021 ohnehin verpflichtet.“
Der BUND Sachsen fordert deshalb die Sächsische Staatsregierung auf, ein Energiesparkonzept für öffentliche Institutionen vorzulegen und Kommunen bei der Erstellung sowie Umsetzung ihrer Konzepte zu unterstützen. Wichtig ist dabei auch Transparenz, warum welche Maßnahmen sinnvoll und nötig sind. Generell sollten die Konzepte nicht nur auf die drohende aktuelle Mangellage ausgerichtet sein. Denn die Zeit billiger fossiler Brennstoffe wird nie wieder zurückkommen.
Interessante Beispiele aus Kommunen bzw. Energiesparplänen anderer Bundesländer sind beispielsweise, die nächtliche Beleuchtung öffentlicher Gebäude abzuschalten sowie in wenig oder ungenutzten Büros, Werkstätten, Lagerräumen oder Fahrzeughallen die Temperaturen zu reduzieren. Durch das gezielte Ermöglichen von Home-Office und des Arbeitsplatzteilens kann die Anzahl geheizter Räume bzw. Heiz-Tage vermindert werden. Dienstreisen können durch Video-Konferenzen ersetzt werden, und auf unverzichtbaren Dienstreisen können Fahrgemeinschaften gebildet werden.
„Energiesparen kann mitunter auch mal ungemütlich erscheinen. Es ist für Klima, Frieden und unsere alle langfristige Freiheit gegenüber Diktatoren, die auch uns absehbar mit Kriegen bedrohen, aber die beste Lösung – zusammen mit einem möglichst schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien, sowie ergänzenden Optionen wie Speichern, Power-to-X und Wasserstoff“, so Ekardt.
„Wichtig ist auch, uns bewusst zu machen, dass das Problem eben kein kurzfristiges ist, sondern nie mehr weggehen dürfte. Eindämmen können wir dies nur durch die mittelfristige Postfossilität. Ein wichtiger Hinweis für Sachsen ist, dass immer noch auf das laufende EU-Gesetzgebungsverfahren zum Emissionshandel eingewirkt werden kann – anstatt, wie es Ministerpräsident Michael Kretschmer tut, sich zu beschweren, dass solche Reformen, die faktisch natürlich auch den Kohleabbau früher beendigen, ungünstig für Sachsen seien.“
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