Das Internationale Caroline-Neuber-Stipendium der Stadt Leipzig wird in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben. Ausgezeichnet werden hervorragende, innovative und impulsgebende Leistungen von Frauen und Personen diversen Geschlechts in allen Bereichen und Genres des zeitgenössischen Theaters.
Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro und einem Arbeitsstipendium in Leipzig im Wert von bis zu 10.000 Euro für Arbeits- und Produktionsmittel sowie Lebenshaltungs- und Reisekosten verbunden. Mit seiner hohen Dotierung setzt das Stipendium ein Achtungszeichen für junge, internationale Theaterschaffende.
Sieben Leipziger Theaterinstitutionen, die international aktiv vernetzt sind, dürfen Theaterschaffende zur Auszeichnung vorschlagen und werden die ausgewählte Persönlichkeit bei ihrem Arbeitsaufenthalt in Leipzig unterstützen: euro-scene Leipzig, Lindenfels Westflügel, LOFFT – DAS THEATER, Schauspiel Leipzig, Schaubühne Lindenfels, Theater der Jungen Welt und Oper Leipzig.
Die Nominierten sind:
- Derya Atakan, Deutschland, https://www.facebook.com/deryaatakansoprano/
https://soundcloud.com/user-61051058 - Sorour Darabi, Frankreich, https://en.wikipedia.org/wiki/Sorour_Darabi
- Cindy Hammer, Deutschland, https://www.goplasticcompany.de/
- Samarah Hersch, Niederlande, https://samarahersch.com/
Über die Auszeichnung entscheidet eine unabhängige Jury, die mit hochkarätigen Persönlichkeiten der internationalen Theaterlandschaft besetzt ist:
- Martine Dennewald, Künstlerische Co-Leiterin Festival TransAmériques, Montréal
- Meike Fechner, Geschäftsführerin ASSITEJ e.V. Internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche
- Lisa Jopt, Schauspielerin und Präsidentin der GDBA
- Agnès Limbos, Künstlerische Leiterin Compagnie Gare Centrale Brüssel
- Carena Schlewitt, Intendantin Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden
Das Stipendium wird nach der Entscheidung der Jury im Herbst 2022 feierlich vergeben. Das Internationale Caroline-Neuber-Stipendium wird aller zwei Jahre ausgelobt, zum nächsten Mal 2024/2025.
Als erste Stipendiatin wurde 2020/21 die französische Choreographin und Szenographin Marie Gourdain ausgezeichnet. Im Rahmen ihrer einmonatigen Residenz in Leipzig arbeitete sie in Kooperation mit LOFFT – DAS THEATER an ihrem Projekt SEISMIC. Das fertige Tanzstück wird im Dezember 2022 in Leipzig zu sehen sein.
Hintergrund:
Das Internationale Caroline-Neuber-Stipendium würdigt ein zeitgenössisches Theaterverständnis, das Theater als Ort wie als Medium der gesellschaftlichen Verständigung und des Dialogs im Zentrum der Stadtgesellschaften sieht. Im Fokus stehen europäische Nachwuchskünstlerinnen, deren Wirken im Sinne der deutschen Schauspielerin und Theaterprinzipalin Caroline Friederike Neuber Maßstäbe setzt.
Die sogenannte „Neuberin“ hatte im 18. Jahrhundert in Leipzig eine feste Theatercompagnie gegründet, ein eigenes Theater betrieben, dem Beruf der Schauspielerinnen und Schauspieler zu mehr Anerkennung verholfen und in Zusammenarbeit beispielsweise mit Johann Christoph Gottsched eine Reform der Inhalte und Darstellungsformen des deutschsprachigen Theaters angestoßen. Sie gastierte in zahlreichen deutschen und europäischen Städten.
Die Grundlage für die Neuausrichtung des von 1998 bis 2016 vergebenen Caroline-Neuber-Preises der Stadt Leipzig bildet das Konzept „Internationales Caroline-Neuber-Stipendium der Stadt Leipzig“. Dieses wurde von der Ratsversammlung am 22.01.2020 beschlossen.
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