Ein buntes Bürgerfest soll zum Anlass genommen werden, die Hochwasserschutzanlage feierlich an die Bürgerinnen und Bürger zu übergeben. „Alles am Fluss“ – so der Name der Veranstaltung an den Muldeufern zwischen Stein- und Hängebrücke – findet am Sonnabend, 13. August statt. Los geht es ab 15.00 Uhr.
Ein buntes Programm auf zwei Bühnen erwartet die Besucherinnen und Besucher. Das Besondere an der Veranstaltung ist, dass sich die Themen-Bereiche entlang der beiden Ufer zwischen den Brücken befinden. Straßenkünstler, Führungen, Kinderanimationen, Vereinspräsentationen und vieles mehr wird für Groß und Klein geboten. „Begeben Sie sich auf einen abwechslungsreichen Rundgang und genießen Sie das neu entstandene traumhafte Ambiente in den Abendstunden“, empfiehlt das Stadtoberhaupt.
Ausgewählte Besonderheiten:
- Der Kunst- und Fotoverein Grimma e.V. zeigt am Floßplatz Hochwasserfotos in einer Fotoausstellung. Eine weitere Fotoausstellung von Rolf Hofmann wird auf der Steinbrücke zu sehen sein.
- Eröffnung des neuen Natur-Erlebnis-Pfades im Stadtwald.
- Die kommunalen Wasserwerke Veolia Deutschland GmbH, die enviaM Gruppe und das Technische Hilfswerk präsentieren Hochwassertechnik, die im Katastrophenfall zum Einsatz kommt.
- In der Klosterkirche gibt es einen Raum für Begegnungen. In einem mit Sofa und Fernseher ausgestatten fiktiven Wohnzimmer flimmern die Nachrichten des Hochwasserereignisses von 2002. Die Ehrenamtlichen des Mehrgenerationenhauses reichen Kaffee sowie Kuchen und laden zum Erfahrungsaustausch ein.
- Ein Eventmaler malt vor Ort ein Grimma-Motiv.
- Die Gesangsgruppe Grimma und der Männerchor Köhra geben um 15 Uhr ein Chorkonzert im Rathaus.
- Ein Gedenkkonzert „20 Jahre Flut 2002“ findet um 20 Uhr in der Frauenkirche statt.
- Am Abend wird die Hochwasserschutzanlage farbig angestrahlt und eine Himmelslichter-Show lässt den Fluss glitzern.
- MDR-Moderatorin Anja Koebel führt durch das Programm.
- Strandmusik „Flussrausch Open-Air“ am Großmühlenwehr bis 3 Uhr
- Basteln von Papierbooten, die 20.30 Uhr auf die Mulde gesetzt werden.
„In den Jahren 2002 und 2013 ereilten uns die zwei größten Naturkatastrophen unserer über 800-jährigen Geschichte. Dank zahlreicher Unterstützung ist der Wiederaufbau unserer historischen Altstadt beide Male gelungen. Es galt, das Erreichte für die Zukunft sicher zu machen. Wir danken allen, die am Aufbau der einmaligen Hochwasserschutzanlage, die uns und kommende Generationen vor einem Hochwasser schützen soll, beteiligt waren. Lassen Sie uns bei diesem bunten Fest an der Mulde gemeinsam als Grimmaerinnen und Grimmaer, als Freunde dieser Stadt, die Hochwasserschutzanlage bewusst wahrnehmen und erleben“, so Oberbürgermeister Matthias Berger.
Die Veranstaltung „Alles am Fluss“ wurde durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gefördert. “Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.”
Der Hochwasserschutz wurde im Jahr 2019 fertiggestellt. Geplant war das Fest im Jahr 2020. Auf Grund der Corona-Pandemie wurde die Veranstaltung auf das Jahr 2022 verlegt.
Fast Unsichtbar: Hochwasserschutz im Denkmal
Nachdem erst das Augusthochwasser 2002 und schließlich das Junihochwasser 2013 in Grimma Schäden in Millionenhöhe angerichtet hatten, investierte der Freistaat Sachen und die Europäische Union rund 60 Millionen Euro in eine beispielhafte Hochwasserschutzanlage. Um Katastrophenschutz, Denkmalschutz und Stadtentwicklung miteinander verbinden zu können, musste eine technisch und gestalterisch passende Lösung gefunden werden.
Obwohl die gesamte Altstadt von einer zwei Kilometer langen Hochwasserschutzanlage unterirdisch sowie oberhalb geschützt ist, fällt das bemerkenswerte Bauwerk im Stadtbild kaum auf. Eine unterirdische Dichtwand reicht bis zu zwölf Meter tief in das kiesige Erdreich. Acht Brunnen steuern den natürlichen Grundwasserstrom. Um zu wissen, wie sich das Wasser verhält, baute man die Altstadt im Maßstab 1:50 nach und flutete das Modell zur Simulation der Wasserströmungen. Die Hochwasserschutzanlage wurde im Jahr 2022 mit dem Sächsischen Baukulturpreis ausgezeichnet.
Gestatten: Stadtschönheit
Grimma ist heute schöner, als je zuvor. Die pastellfarbenen Fassaden glänzen im goldenen Licht der Sonne. Die sehenswerte Altstadt lädt zur Entdeckungsreise: Auf eigene Faust, bei einer amüsanten Gästeführung, durch die hübschen Geschäfte und ganz gelassen auf ein Gläschen Wein in den niedlichen Restaurants.
Aus einem Stadtbummel durch den schönsten Altstadtkern Mitteldeutschlands wird rasch eine Zeitreise durch etliche Stilepochen der Architektur: vorbei am Rathaus mit seinem markanten Renaissancegiebel, der doppeltürmigen Frauenkirche oder mittelalterlichen Wohntürmen. Ebenfalls sehenswert: die einstige Landes- und Fürstenschule „St. Augustin“ oder die Steinbrücke des Dresdner Zwinger-Baumeisters Pöppelmann.
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