Vom 2. bis 10. Juli 2022 wird zum bereits 20. Male der Leipziger Hörspielsommer – das größte Hörspiel-Open-Air-Festival im deutschsprachigen Raum – ausgetragen. Wie in den vergangenen fünf Jahren fördert die Medienstiftung der Sparkasse Leipzig die Ausgestaltung des Festivals auch in 2022 mit 4.000 Euro.
Inhaltlich richtet die Kooperation den Fokus auf die diesjährige Gewinnerin des Günter-Eich-Preises der Medienstiftung, mit dem Ulrike Haage am 16. Juni für ein herausragendes Lebenswerk im Bereich des Hörspiels ausgezeichnet worden war.
„Haages Werke sind in ihrer Handschrift unverkennbar und bilden in der deutschsprachigen Hörspiellandschaft längst eine eigene Position. Sie erreichen ein großes Publikum, dem die Positionen einer literarischen und künstlerischen Avantgarde sonst verschlossen blieben”, erklärt Stephan Seeger, Geschäftsführender Vorstand der Medienstiftung: „Umso mehr freuen wir uns, dass wir ihr gemeinsam mit dem Hörspielsommer erneut ein Podium und ein interessiertes Publikum bieten können.”
Dabei kommen am 6. Juli ab 18 Uhr auf dem Richard-Wagner-Hain in Leipzig (Stadtteil Zentrum-West) ausgewählte Werke Ulrike Haages zur Aufführung. Im Rahmen einer Gesprächsrunde wird die Eich-Preisträgerin selbst vor Ort sein und sich den Fragen des interessierten Publikums stellen. Der Eintritt ist, wie bei allen Veranstaltungen des Hörspielsommers, frei. Das vollständige Programm findet sich unter hoerspielsommer.de/#programm.
Zur Günter-Eich-Preisträgerin: Ulrike Haage (geboren 1957 in Kassel) ist seit mehr als 25 Jahren dem Hörspiel verbunden – als Komponistin, Regisseurin, Skriptautorin und Produzentin. Nach einem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Hamburg lehrte Haage dort einige Jahre das Fach Orchesterleitung und Improvisation. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie als Musikerin bekannt, als sie zu den „Rainbirds” stieß.
Seit 1994 produziert Ulrike Haage Hörspiele für verschiedene Sender der ARD wie zum Beispiel den BR, Deutschlandradio, SWR oder den HR. Zu ihren erfolgreichsten Werken zählen etwa „Bei unserer Lebensweise ist es sehr angenehm, lange im Voraus zu einer Party eingeladen zu werden” (1999), „Ding Fest Machen” (2003) sowie die 2020 ausgestrahlten Hörspiele „Sprache, mein Stern. Hölderlin hören.” über das Spätwerk des Dichters Friedrich Hölderlin sowie „Hyperbolische Körper” über die beiden Mathematikerinnen Sofia Kowalewskaja und Maryam Mirzakhani.
Zu Ulrike Haages Schaffen gehört in zunehmendem Maße auch das Medium Film. So lieferte sie die Kompositionen unter anderem für die Dokumentarfilme „Zwiebelfische”, „Meret Oppenheim. Eine Surrealistin auf eigenen Wegen” und „Seestück” von Volker Koepp, zur 2020 gesendeten Dokumentation „Berlin 1945 – Tagebuch einer Großstadt” von Volker Heise und für Doris Dörries hochgelobten Spielfilm „Grüße aus Fukushima”.
Für ihre Arbeiten wurde Haage unter anderem mit dem „Hörspielpreis der Kriegsblinden”, dem „Albert-Mangelsdorff-Preis” (Deutscher Jazzpreis), dem „Sonderpreis Musik der Nordischen Filmtage” und dem „Gema-Musikautorinnen-Preis” ausgezeichnet.
Zum Festival: Der Leipziger Hörspielsommer wurde erstmals 2003 ausgetragen und hat sich seither zu einem der bundesweit bedeutendsten Foren der Hörspielkunst entwickelt. Das Festival basiert programmatisch auf drei Säulen: dem Hörspielprogramm für Kinder und Erwachsene, der Ausrichtung von drei Hörspielwettbewerben und einem Live-Programm. Das Festival ist damit Ort und Schnittstelle, an der sich etablierte Künstlerinnen und Künstler, aufstrebende Hörspielschaffende und Publikum jedes Alters begegnen.
Zum Preis: Der von der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig erstmals 2007 verliehene „Günter-Eich-Preis” richtet sich an Autorinnen und Autoren, die dem Radiogenre „Hörspiel” ein Oeuvre von inhaltlicher und formaler Kompetenz gewidmet haben. Ab 2022 wird der Günter-Eich-Preis aller zwei Jahre gemeinsam mit dem Axel-Eggebrecht-Preis für das Radio-Feature verliehen. Die Preise sind mit je 10.000 Euro dotiert. Weitere Informationen unter:
www.leipziger-medienstiftung.de/de/medienpreis/
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